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Leica Noctilux-M 50mm ƒ1 Test 2022: gebaut 1976 – 2008

Noctilux 50mm Blende 1 von 1996

Das Leica Noctilux-M 50mm ƒ1 war damals das lichtstärkste Objektiv. Dieses Noctilux ist nicht asphärisch.

Das 50 mm ƒ1 ersetzte das frühere LEICA NOCTILUX 50 mm 1: 1,2 asphärisch (1966-1975), das das erste asphärische Kameraobjektiv der Welt war.

Das Noctilux ƒ1 ist ein herkömmliches sphärisches Design, bei dem spezielles Glas mit hohem Brechungsindex verwendet wird, um die Abbildungsleistung zu optimieren.

Dieses f/1-Objektiv wurde 2008 wiederum durch das neue LEICA NOCTILUX-M 1:0,95/50 mm ASPH ersetzt , das wiederum asphärisch ist.

Canon hat das weltweit erste 50-mm-1: 0,95- Messsucherobjektiv fünf Jahre vor dem Erscheinen von Leica mit dem 1: 1,2-Objektiv hergestellt, und Leica leidet immer noch darunter. Dieses Canon-Objektiv ist der Grund, warum Leica das Wort „asphärisch“ verwenden muss, wenn es das Leica 50 mm 1: 0,95 als „das weltweit erste asphärische Objektiv mit 1: 0,95“ beschreibt, da Canon bereits in den 1960-iger Jahren das weltweit erste 50 mm 1: 0,95-Objektiv hergestellt hatte vor.

Braucht man das Leica Noctilux-M 50mm ƒ1?

Das NOCTILUX-M ist ein ganz besonderes Objektiv für wenig Licht. Wenn Sie ƒ1 nicht brauchen, dann brauchen Sie auch dieses Objektiv nicht. Das 50 mm f/2 SUMMICRON-M hat eine bessere optische Leistung ab f/2. Ebenfalls das Summilux 50mm hat bereits ab Blende 1,4 eine bessere Leistung. Leider ist das NOCTILUX so groß, dass es einen Großteil des Suchers der Kamera blockiert , was die Verwendung eines externen Suchers wie Leicas exzellentem VIOOH Imarect-Sucher (1940-1964) nahelegt, die nicht nur die Parallaxe korrigiert, sondern auch unterschiedliche Vergrößerungen basierend auf der Entfernung korrigiert. Der VIOOH ist auch genauer und präziser als der eigene Sucher der M9.

Was mich an diesem NOCTILUX-M am meisten beeindruckt, ist, wie viel besser es funktioniert, als ich erwartet hatte. Bei Blende 1 ist es, solange Sie es perfekt fokussieren können, in der Mitte scharf und kontrastreich, ohne den geringeren Kontrast oder die sphärische Aberration, die ich erwarten würde. Bei ƒ1 ist die Bildqualität des NOCTILUX weitaus besser als beispielsweise das 35mm f/1.4 SUMMILUX bei f/1.4 . Aber nicht so gut wie das 50mm Summilux bei Blende 1,4.

Die Kompatibilität des Noctilux

Das Objektiv lässt sich problemlos an allen Leica Kameras mit dem M-Bajonett anschließen und verwenden. Ebenso auch an den SL, SL2 spiegellosen Kameras mit einem Adapter verwenden.

Welche Versionen des Noctilux 50mm gibt es?

Noctilux 1,2/50 mm von 1966 bis 1975

  • Kürzeste Entfernungseinstellung: 1 mtr.
  • Kleinste Blende: 16
  • Filtergröße: E48
  • Katalognummer: 11820
  • Gewicht: ca. 470 bis 500 Gramm

Dieses Objektiv verwendet asphärische Oberflächen, die dem Konstrukteur größere Freiheiten bei der Beseititung von Aberationen gibt, ohne das man mehr Linsen benötigt. mit 470 Gramm war das Objektiv ein Schwergewicht. Von diesem Objektiv wurden nur sehr wenige hergestellt.

Noctilux 1,0/50 mm von 1976 bis 1993

  • Kürzeste Entfernungseinstellung: 1 mtr.
  • Kleinste Blende: 16
  • Filtergröße: E60
  • Katalognummer: 11821
  • Gewicht: ca. 580 Gramm

Noctilux 1,0/50 mm von 1993 bis 2008

Das hier gezeigte Noctilux 50mm Blende 1 stammt aus 1996
Das hier gezeigte Noctilux 50mm Blende 1 stammt aus 1996
  • Kürzeste Entfernungseinstellung: 1 mtr.
  • Kleinste Blende: 16
  • Filtergröße: E60
  • Katalognummer: 11822
  • Gewicht: ca. 590 Gramm

Hierbei handelt es sich um das hier beschriebene Objektiv. Es ist eine völlige Neurechnung ohne asphärische Oberflächen mit sieben statt sechst Linsen und „Luftlinsen“ zur zusätzlichen Korrektur. Gleichmäßig abgestufte Blendenskala mit vollen und halben Raststufen.

Noctilux 0,95/50 mm ASPH. von 2008 –

Leica Noctilux 50mm - Blende 0,95
LEICA NOCTILUX-M 1:0,95/50 mm
  • Kürzeste Entfernungseinstellung: 1 mtr.
  • Kleinste Blende: 16
  • Filtergröße: E60
  • Katalognummer: 11602
  • Gewicht: ca. 700 Gramm

Der neue König der Nacht, dieser asphärische NOCTILUX-M Weg übertrifft alle seine Vorgänger.

Es nimmt die gleichen E60-Filter auf, aber nur mit einem zusätzlichen Filterhalter, und wiegt sogar noch tierischere 700 g.

Es hat einen Durchmesser von 73 mm und erstreckt sich 75,1 mm vom Flansch

Die Optik des Noctilux

Linsenanordnung beim Noctilux ƒ1
Linsenanordnung des Noctilux 11822

7 Elemente in 6 Gruppen.

Elemente 2 und 5 sind aus magischem Leitz Glas Nr. 900402 mit einem Brechungsindex von 1,9005.

Meist einfach beschichtet meist in Magenta und Amber.

Die Membrane

Es gibt 10 Lamellen bis Blende 16 mit halbstufigen Stopps.

Die Blende hat gerade Kanten von f/1 bis f/2 und von f/5,6 bis f/16. Es hat nach innen gebogene Kanten bei f/2,8 und f/4.

Die Leistung des Objektivs

Der Fokus, also das genaue Fokussieren ist das größte Hindernis beim Scharfstellen. Bei Blende 1 gibt es in allen Ecken Vignetierungen. Das Objektiv ist so groß, dass es einen Großteil des Suchers der M Kameras verdeckt.

Das Bokeh

Das Bokeh des Noctilux gefällt mir in keiner Weise. Keine gleichmäßigen runde Kreise. Dafür kräftig in den Farben aber nicht so scharf bei der Gegenüberstellung mit dem Summilux bei Blende 1,4. Um ein halbwegs anständiges Bokeh zu bekommen, muss man auf ƒ4 abblenden. Aber dafür brauche ich mir dann kein Noctilux kaufen.

links das Noctilux bei Blende 1,4, rechts das Summilux
links das Noctilux bei Blende 1,4, rechts das Summilux
hier noch einmal bei 100 Prozent Vergrößerung
hier noch einmal bei 100 Prozent Vergrößerung
halbwegs Bokeh gibt es beim Noctilux 1,0 erst so ab Blende 4
halbwegs Bokeh gibt es beim Noctilux 1,0 erst so ab Blende 4

Die Tiefenschärfe des Noctilux 1,0

Die Tiefenschärfe bei Blende 1 kann wirklich sehr sehr gering sein, man hat nur eine hauchdünne Ebene als Fokus zum Scharfstellen.

Als Fotograf wissen wir, dass die Brennweite die Tiefenschärfe ebenso stark beeinflusst wie die Wahl der Blende. Ich habe hier man einen Vergleich mit unterschiedlichen Brennweiten gemacht. Alle Aufnahmen mit dem Noctilux 1,0 50mm, dem Summicron 2,0 90mm und dem Elmarit 2,8 135mm wurden bei offener Blende gemacht.

Brennweiten 50mm, 90mm und 135mm

Nehmen wir mal an, ich möchte Blumen fotografieren oder vielleicht sogar Portraits, dann kann man das mit den Fotos hier vergleichen. Ich kann dazu ein gebrauchtes Noctilux 50mm nehmen, das kostet zwischen 6.000 und 7.000€. Oder ein gebrauchtes Summicron bei Blende 2, das bekommt man gebraucht für ca. 1.000€ oder ein Elmarit 135mm, das man für ca. 400 Euro gebraucht kaufen kann.

Ratgeber, FAQ zum Noctilux 1,0

Was kostet das Noctilux 1,0 aktuell gebraucht?

Das Noctilux 50 mm 1,0 wird aktuell im Jahr 2022 mit ca. 6.500€ auf dem Gebrauchtmarkt gehandelt. Es gibt Angebote ab ca. 5.800 bis ca. 7.000 Euro.

Gibt es eine externe Sonnenblende?

Nein, das Noctilux 1,0 hat eine fest eingebaute Gegenlichtblende.

Quellen, Literatur und Vergleiche

  • Leitz Sammler Buch
  • kenrockwell
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