Viele nennen die Leica MP auch: Die Puristische für präziseste Ergebnisse. Einer Leica Tradition folgend bietet die Leica MP die kompromisslose Balance zwischen Beständigkeit und Fortschritt, Bedienkomfort und Schlichtheit, Ergebnisqualität und Gestaltungsfreiheit. Was für ein Satz den man hier in einem Prospekt für Leica M Kameras aus dem Jahr 2017 findet.

Natürlich geben alle Leica M´s dem Fotografen eine gewisse Sicherheit recht schnell auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Belichtung und Zeit sind in Sekundenschnelle eingestellt, ebenso wie Blende und Abstand vom Motiv. Die einzigartige Mechanik der Leicas gibt dies einfach her.

Als rein mechanische, analoge Kamera macht die Leica MP den Akt des Fotografierens gerade im Umfeld der digitalen Bilderwelt zu einer neuen, ursprünglichen, aufregenden und sinnlichen Erfahrung. In ihre Entwicklung sind über 50 Jahre Erfahrung im Bau mechanischer Messsucherkameras eingeflossen. Sie ist die Essenz feinmechani­scher Präzision, ein Meisterstück, dessen emotionale Qualität sich dem Fotografen sofort erschließt, wenn er sie in die Hände nimmt. Keine fotografische Affäre, sondern die Kamera fürs Leben.

Leica MP von 2004 mit einem Summicron 50mm
Leica MP von 2004 mit einem Summicron 50mm

Arbeiten mit der Leica MP

Fotografieren ist das Schreiben mit Licht. Und Fotografieren mit einer Leica M heißt, auch mit wenig vorhandenem Licht eine ausdrucks­starke Handschrift zu haben. Schwierige Lichtsituationen sind mit der Leica MP präzise zu beherrschen, weil die Kamera nicht versucht, selbst mitzudenken, sondern mit der selektiven Belichtungsmessung exakte, nachvollziehbare Daten für die Entscheidung des Fotografen liefert.

Ausdauernd: Leica MP ist Leistung auf höchstem Niveau

Die Leica MP ist auf Langlebigkeit und Werterhalt ausgerichtet. Des­halb setzt Leica nur ausgewählte Materialien ein und nutzt aufwän­dige Fertigungsverfahren. Immer wieder beweist die Leica MP ihre Solidität in härtesten Einsätzen, z.B. bei klirrender Kälte, in der keine von Batterien oder Akkus abhängige Kamera mehr funktioniert. Mit Auslösezyklen in einer Anzahl, die kaum eine andere Kamera aushalten wird. Deswegen bietet Leica eine ungewöhnlich lange Garantie von fünf Jahren für registrierte Eigentümer, die ihre MP im autorisierten Leica Fachhandel erworben haben.

Reduziert auf das Wesentliche

Die Leica MP ist so kompromisslos konstruiert, dass auf sie immer Verlass ist. Das robuste Gehäuse macht jeden Einsatz mit. Alle Bedienelemente sind vollständig aus Metall. Abhängig Ist sie vom Können des Fotografen – unabhängig jedoch von Batterien. Sie werden nur für die Belichtungsmessung benötigt. Wer Zeit und Blende selbst schätzt, kann sogar ganz auf Elektronik verzichten.

Leica MP ist individuell, wie der Fotograf

Die Leica MP wird In zwei unterschiedlichen Ausführungen der Ober­fläche ausgeliefert: silbern verchromt und schwarz lackiert. Und wenn der schwarze Lack nach Intensivem Einsatz an manchen Ecken und Kanton don Blick auf das blanke Messing irgendwann freigibt, weiß der Fotograf, dass er mit der Kamera viele Erlebnisse teilt.

Unauffällig wie alle Leica M´s

Weil viele Profis den roten Leica Punkt zwar lieben, ihn auf ihrer Ka­mera aber dezent abkleben, wurde bei der Leica MP gleich auf dieses Erkennungszeichen verzichtet. Kenner und Eigentümer identifizieren die Leica auch ohne Markenzeichen als solche. Die Leica Gravur auf der Deckkappe ist Hinweis genug.

Leica MP von 1956 bis 1957

Bereits damals wurde die MP erstmals entwickelt. Das „P“ stand für „Professional“. Es handelte sich um eine Spezialversion der Leica M3 mit langer Welle für die Aufwickelspule, sie wurde mit bereits angesetztem Leicavit-Schnellaufzug geliefert. Der Verkauf war auf Berufsfotografen beschränkt, in den allgemeinen Katalogen war die Kamera nicht aufgeführt.

Verschiedene Typen

Die erste Leica MP war die MP1. Die letzte vergebene Nummer die MP500, die letzte im Auslieferungsbuch aufgeführte Nummer war jedoch die MP402.

Die MP Prototypen

Die MP leitet sich von der M3 ab, die durch den Ansatz des Leicavit modifiziert war. Eine frühe M3 war für Albert Einstein modofiziert und mit „MPE“ graviert. Zwei wurden für Alfred Einsenstaedt hergestellt, von denen die zweite die Gravur „M3E-1“ trug. Vier Kameras wurden für David Douglas Duncan angefertigt und mit den Gravuren „M3D-1, „M3D-2“, „M3D-3“ und „M3D-4“ versehen. Die Werksprototypen haben einen Stern hinter der Seriennummer, z.B. 0018* .

Verschiedenen Merkmale der ersten MP´s

  • Die Nummern MP1 – MP2 und ab MP151 waren in chrom.
  • Die Nummern MP13-M-150 gibt es nur in schwarz.
  • Die Zahnräder bestanden aus gehärtetem Stahl, statt aus Messing, was ein härteres Gefühl beim Transport vermittelte. Die Maßnahme war aber für den Leicavit notwendig.
  • Das Bildzählwerk lag außen (ähnlich M2) und musste manuell zurückgestellt werden.
  • Ein „P“ nach der Seriennummer war auf der Verschlussmechanik unter der Abdeckung mit der Filmeinlege-Darstellung eingraviert. Sie muss abgenommen werden damit das „P“ sichtbar wird.
  • Es gab keinen Selbstauslöser, identisch mit der M3 aus gleicher Zeit waren geometrische Zeitabstufung, zweimalige Filmtransportbewegung (wurde oft auf einmalig umgerüstet), keine Schärfentiefe-Anzeiger, dreieckige Trageriemenösen.

Produktionszahlen:

  • 1956: 11 Stück in chrom
  • 1957: 300 Stück in chrom und 138 Stück in schwarz
  • Gesamtproduktion: 311 Stück in chrom und 138 Stück in schwarz

Quellen, Literatur und Verweise

  • Heft Leica M Die Freiheit, den Augenblick zu gestalten
  • Leica Produkt Sammler Buch
  • Fotos: HKB
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