Produktionszeitalter – 1938-1940
Der MOOLY wurde 1938 eingeführt und konnte anstelle des Gehäusebodens an allen Leica-Kameras mit Seriennummern über 159.000 montiert werden. Bei den Vorgängermodellen war eine Anpassung des Stifts erforderlich, der den Gehäuseboden stützte.
Typ – Federgetriebener „Leica-Motor“ Mooly: 1. Version für Leica IIIa (Modell G) und Leica IIIb . Der vordere Schalter bietet die Wahl zwischen 1 oder 2 Bildern pro Sekunde. Diese Funktion wurde im ersten Produktionsjahr zurückgezogen und entweder behoben oder in späteren Versionen ganz weggelassen. Auf der Rückseite der Kamera lag das Verschlussgestänge frei.
Inhaltsverzeichnis:
Varianten – MOOLY-C ist für die Leica IIIc und Leica IIId mit interner Verschlussverbindung; schwarze oder verchromte Versionen.
MOOLY – der erste Leica Motor

Der erste Motor war der berühmte MOOLY von 1938, der über ein Federwerk angetrieben wurde. Er wurde bei Leicas ab Nr. 159.000 direkt anstelle der Bodenplatte angesetzt. Kameras mit Seriennummern darunter mußten mit einer neuen geschlitzten Aufwickelspule ausgestattet werden. Bei Modellen mit Nummern unter 111.450 war außerdem der Arretierstift der Bodenplatte gegen einen mit größerem Durchmesser auszutauschen. Die Auslösung erfolgte über einen Hebel an der Vorderseite, die Kupplung zum Auslöser der Kamera besorgte eine äußere Verbindung an der Rückseite der Kamera. Die Feder erlaubte 12 Aufnahmen mit einem Aufzug.
Der MOOLY war verchromt und hatte eine Seriennummer. Bei den ersten Modellen konnte über einen Schalter an der Vorderseite zwischen einem und zwei Bildern pro Sekunde gewählt werden. Gegen Ende des Jahres 1938 wurde dieser weggelassen. Bei Zwischenmodellen wurde der Schalter arretiert und die entsprechende Gravur entfiel. Bei der letzten Version war der Schalter ganz verschwunden. Etwa 1000 der Motoren mit zwei und 4000 von denen mit einer Frequenz wurden hergestellt.

Die Leica IIIc mit ihrem 2,8 mm längeren Gehäuse erforderte einen neuen Motor – den MOOLY-C. Die Verbindung zum Kameraverschluß war nun integriert. Der Motor war verchromt, mit Seriennummern um 5000 bis etwa 5200, manchmal mit dem Zusatz “K“. Graue Motoren mit Seriennummern im Bereich von 5200 bis 5300 wurden auch später im Krieg hergestellt, wieder manchmal mit einem zusätzlichen “K” versehen. Schwarze Exemplare mit Seriennummern generell über 5300 sind ebenfalls bekannt (Lager, Vfr., 1979,12, Nr. 4; 1980,13, Nr. 3,1982,15, Nr. 3 und Anderson und Lager, Vfr., 15, Nr. 4). Graue Ausführungen mit “K“ wurden noch bis 1947 ausgeliefert.
MOOLY Gebrauchsanleitung



Der MOOLY hatte ursprünglich einen Arm an der Rückseite, um den eigentlichen Motor mit dem Auslöser zu verbinden: Der Auslöser wurde durch Drücken des Hebels an der Vorderseite des Motors nach unten erzeugt. Mit der Veröffentlichung des Leica IIIc-Modells, das über einen um 2,8 mm längeren Gehäuseboden verfügte, erschien das MOOLY-C, passend für diese Kamera und mit einer internen mechanischen Verbindung für die Weiterentwicklung. Von dieser Version wurden vermutlich nur 700 Stück hergestellt. Als Ergänzung zum IIIcK wurde der MOOLY-C auch in Grau geliefert.

Der MOOLY ist sehr schön hochwertig gebaut und funktioniert mit der Präzision einer erstklassigen Uhr. Er stellt einen echten Fortschritt im Leica-Zubehörsystem dar und führt eine neue Art der Fotografie ein: Serienbilder. Es kündigt das Konzept der motorisierten Weiterentwicklung 15/20 Jahre im Voraus an, entwickelt für die Praktina-Spiegelreflexkamera im Jahr 1953 (federbetrieben) und den Elektromotor für den Entfernungsmesser Nikon SP von 1957.
Varianten: Ein Exemplar eines schwarzen MOOLY mit interner Kuppulung für die Leica Illb nach Art des späteren MOOLY-C ist beschrieben worden (Vfr., 1978,11, Nr. 4). Den frühesten Seriennummern ist ein “Nr.” vorangestellt Es ist auch ein Exemplar mit doppelter Seriennummer 687 bekannt ein MOOLY mit zwei Geschwindigkeiten ohne Gravur und “WO 687” mit einer Geschwindigkeit ohne Schalter (Taylor, Vfr., 1976,9, Nr. 4).
MOOLY (1938) – Erster Leica-Motor wie oben beschrieben
MOOLY-C (1940) – Ausführung für Leica lllc
Elektrische Motoren bei Leica
Der erste elektrische Motor wurde etwa 1939 für die Leica 250 im militärischen Einsatz konstruiert. Die früheste Form besaß einen externen Verbindungsarm wie der MOOLY-C, die späteren waren jedoch intern gekuppelt. Es sind zwei Typen von Kupplungswellen bei den intern gekuppelten Modellen bekannt, entweder mit einem halben Schlitz oder einem Schlitz voller Breite am Ende der Welle. In einigen Fällen trug die Deckkappe die Seriennummer der Kamera, an die der Motor angepaßt war. Es gab Ausführungen mit 6 Volt, 12 Volt 24 Volt und 110 Volt. Zwanzig Jahre lang gab es keine weitere Entwicklung, bis ein unabhängiger New Yorker Mechaniker, Norman Goldberg, 1960 einen Motor für die Leica M2 konstruierte. Es war eine modifizierte Leicavit MP-Bodenplatte mit einem elektrischen Motor, einem pistolenähnlichen Handgriff und einem Auslöser. Verwendet wurde ein externer Verbindungsarm zum Kameraauslöser, ähnlich dem des früheren MOOLY. Er erhielt die Bezeichnung Modell Nr. 5. Frühe Ausführungen hatten eine zweistufige Bedienung, bei der eine mechanische Kupplung den Verschluß am Ende der Auslösung betätigte, die späteren verfügten über eine einstufige Auslösung mit elektrodynamischer Unterbrechung. Einige der frühen Modelle wurden später in die mit einstufiger Funktion umgebaut, einige wenige auf interne Kupplung und mit der Bezeichnung N5 A versehen.
Quellen, Literatur und Fotos
- Fotos: HKB
- Leica Sammlerbuch