1971 brachte Leitz ein völlig neues Modell heraus, die LEICA M5. Sie war die erste Messsucherkamera mit einer Belichtungsmessung durch das Objektiv. Nach einer Nullserie von 50 Exemplaren begann die Serienproduktion mit der Nummer 1.287.001.
Inhaltsverzeichnis:
- 1 Der Messsucher der Leica M5
- 1.1 Die Verschlusszeiten der Leica M5
- 1.2 Film schnell einsetzen bei der M5
- 1.3 Produktionszahlen nach Jahr und Ausführung
- 1.4 Bei der M5 scheiden sich die Geister
- 1.5 Die M5 ist eine späte Innovation
- 1.6 Die Technik der Leica M5
- 1.7 Dieser Mechanismus verursacht keine zusätzlichen Geräusche
- 1.8 Einige kleinere Neuerungen
- 1.9 Produktion
- 2 Fazit
- 3 FAQ Ratgeber zur Leica M5
- 4 Quellen, Literatur und weitere Verweise
- 5 Leica M5 verkaufen
Die M5 unterschied sich bereits äußerlich von den bisherigen M-Modellen, denn sie war nicht nur schwerer und größer (150 mm Länge, 87 mm Höhe und 35 mm Tiefe, ohne Objektiv), sondern auch kantiger. Die wesentlichen Änderungen lagen jedoch im Inneren der Kamera. Die M5 besaß ein Belichtungsmesssystem mit CdS-Fotowiderstand, der auf einem schwenkbaren Arm unmittelbar vor dem Schlitzverschluss befestigt war. Der Fotowiderstand maß das durch das Objektiv (bei Arbeitsblende) einfallende Licht integral und wurde unmittelbar vor der Aufnahme zum Kameraboden bewegt, so daß das Bildfenster frei lag. Die korrekte Belichtungseinstellung wurde erreicht, indem ein Messzeiger und ein Nachführzeiger auf einer Markierungslinie zur Deckung gebracht wurden. Dies konnte bei gegebener Filmempfindlichkeit entweder mittels der Blendeneinstellung oder durch die Verschlusszeiteinstellung erreicht werden.
Der Messsucher der Leica M5
Der Messsucher war in überarbeiteter Form aus der M4 übernommen worden und zeigte außer den einblendbaren Leuchtrahmen für 35/50/90 und 135 mm einen angedeuteten tonnenförmigen Leuchtrahmen, der das Meßfeld des Belichtungsmessers bei Verwendung eines Objektives mit 50 mm Brennweite markierte. An der Unterkante des Sucherbildes, das insgesamt das Bildfeld eines 35-mm-Objektives zeigte, wurde die Skala der Verschlusszeiten mit einem Markierungspunkt für die eingestellte Zeit angezeigt. Wenn der Messzeiger sich mit dem Markierungspunkt deckte, war die gewählte Blenden-/ Zeitkombination für die eingestellte Filmempfindlichkeit korrekt.
Bei Verwendung eines 35-mm-Objektives stimmte das Meßfeld des Belichtungsmessers mit dem eingeblendeten Leuchtrahmen für 35 mm überein. Weitwinkelobjektive mit 28 mm Brennweite konnten ab Nr. 2.314.920 uneingeschränkt an der LEICA M5 benutzt werden. 28-mm-Objektive mit niedrigerer Nummer mußten zur Verwendung an der M5 umgebaut werden, um eine Beschädigung der Meßzelle zu verhindern. In diesem Falle, wie auch bei Verwendung der Objektive mit 21 oder 15 mm Brennweite, konnte das Meßsystem nicht benutzt werden. Einer speziellen Anpassung bedurften auch die älteren Objektive SUPER-ANGULON 1:4/21 mm und SUPER-ANGULON mm, da die Gefahr der Beschädigung des Meßarmes oder der Hinterlinse bestand.
Objektive in versenkbarer Fassung, wie z. B. das ELMAR 1:3,5/50 mm oder die versenkbaren Versionen des SUMMICRON 1:2/50 mm und des ELMAR 1:4/90 mm, konnten an der M5 nicht versenkt werden, denn auch dann wäre der Meßarm beschädigt worden. Durch Drücken des Hebels für die manuelle Leuchtrahmeneinspiegelung in die äußerste rechte Stellung (von der Rückseite aus gesehen) konnte man die Spannung der Batterien prüfen.
Die Verschlusszeiten der Leica M5
Die Einstellscheibe für die Verschlusszeiten lag konzentrisch unter dem Schnellschalthebel (im Gegensatz zur LEICAFLEX) und trug Markierungen ab 1/2 s in den üblichen Schritten 2-4-8-15-30-60-125-250-500-1000. Die Verschlußzeit von 1 s gab es nicht; dadurch war eine gleichmäßigere Aufteilung der Skala für die Zeiten von 1/2 s bis 1/30 s möglich. Anstelle der Markierung für 1 s war ein B graviert, dem ein längerer Bogen und dann ein weiteres B folgten. Unter dem Bogen waren die Markierungen 1-2-4-8-15-30 für die Zeiten von 1 s bis 30 s angebracht, da der Belichtungsmesser auch diese langen Zeiten noch messen konnte. Die Belichtung mußte dann jedoch manuell mit Drahtauslöser bei der Verschlusseinstellung „B“ erfolgen. In den stufenlosen Einstellungen zwischen 1 s und 30 s blieb die Verschlusseinstellung deshalb immer auf „B“.
An der Oberseite der Kamera befanden sich außerdem das automatisch rückstellende Zählwerk und eine Einstellscheibe für die Filmempfindlichkeit mit Angaben in DIN und ASA. Bildfeldwählhebel, Rückspulhebel und Selbstauslöser waren wie gewohnt an der Frontseite der Kamera untergebracht. Eine ausklappbare Rückspulkurbel befand sich an dem einen Ende des Bodendeckels, der Verschluss des Bodendeckels und ein darin eingelassenes Stativgewinde an dem anderen Ende. Blitzkontakte gab es als 3-mm- Koaxialstecker an der Rückseite des Gehäusedeckels und als Mittenkontakt im Zubehörschuh. Die Synchronisationszeit für Elektronenblitze lag bei 1/50 s und war mit einem Punkt auf der Zeiteneinstellscheibe markiert.
Das Rückteil der Kamera war wie bei den bisherigen M-Modellen aufklappbar und trug eine Filmmerkscheibe sowie eine einfache Rechenscheibe für die Zeit-/Blendenkombinationen.
Film schnell einsetzen bei der M5
Die M5 besaß außerdem eine Schneiladeeinrichtung mit herausnehmbarer Filmaufnahmespule mit drei offenen Schlitzen, ähnlich wie bei der M4. Schließlich waren – als besondere Neuerung – die Ösen für den Tragriemen nicht mehr an beiden Seiten des Gehäuses angebracht, sondern übereinander an einer Gehäuseseite, so daß die Kamera senkrecht am Tragriemen unter der Schulter des Benutzers hing. Das Batteriefach lag zwischen den beiden Ösen für den Tragriemen an der Gehäuseseite.
Während der Produktionszeit der Kamera wurden nur zwei kleinere Änderungen eingeführt: Zum einen wurde eine dritte Tragriemenöse so angebracht, daß die M5 auch waagerecht umgehängt werden konnte, und zum anderen wurde die Feder, die die Zeiteneinstellscheibe in ihren Rastpositionen hielt, so verstärkt, daß ein unbeabsichtigtes Verstellen nicht mehr zu befürchten war.
Erstmals erschien der Schriftzug „LEICA M5“ in Großbuchstaben auf der Frontseite der Kamera. Auf der Oberseite ersetzte der Schriftzug „Leitz“ die bisherige Gravur „Leica“, darunter fand man die Gravuren „Wetzlar“ und „Germany“ in jeweils einer Zeile. Die Buchstaben „GmbH“ und „D.B.P.“ erschienen nicht mehr. Die Seriennummer war auf der linken Flanke des Zubehörschuhs eingraviert.
Die LEICA M5 wurde in hell verchromter oder in schwarz verchromter Ausführung geliefert.
Produktionszahlen nach Jahr und Ausführung
1971 – 2.850 Stück in Chrome und 3.150 in schwarz
1972 – 3.500 Stück in Chrome und 10.500 in schwarz
1973 – 3.000 Stück in Chrome und 5.500 in schwarz
1974 – 1.000 Stück in Chrome und 3.000 in schwarz
1975 – 400 Stück in Chrome und 1.000 in schwarz
Zusammen (33.900 Stück) also 10.750 in Chrome und 23.150 in schwarz
Bei der M5 scheiden sich die Geister
Für manche Menschen ist die M5 etwas Besonderes, für andere wiederum nur Mist.
Ähnlich wie Porsche und der Klassiker 911, hat Leica Designaspekte in allen Entfernungsmessern der M-Serie beibehalten, wobei jedes Modell meist nur geringfügige Änderungen gegenüber seinem Vorgänger aufweist. Dementsprechend ist die Art und Weise, wie eine Leica aussieht, ebenso ein visuelles Markenzeichen wie der rote Punkt, den sie trägt.
Beim Übergang von der M2 über die M7 zur digitalen M8 bzw. M9 zeigt sich in der gesamten M-Serie eine klare Designphilosophie und -entwicklung. Mit Ausnahme von einer; der M5.
Die M5 ist das schwarze Schaf in der Familie Leica.
Für mich persönlich, fühlt sich eine Leica M3 wie ein Schweizer Uhrwerk an, die M5 eher wie ein VW Käfer Motor.
Die M5 ist eine späte Innovation
Im Vergleich zu den drei Vorgängern des M-System ( M3 , M2 und M4 ) bietet die Leica M5 mit ihrer seltenen Deckplatte und ihren weniger harmonisch abgerundeten Enden und Ecken eine ganz andere und weniger attraktive Darstellung; außerdem ist sie groß und schwer (Höhe 84 mm, Länge 155 mm und Dicke 36 mm) … Somit wirkt die Leica M5 trotz des eigenen unbestreitbaren Stils, der sich insbesondere im Inneren befindet, deutlich wuchtiger und weniger elegant. Die Rückspulkurbel (im unteren Deckel versteckt) und der Verschiebung des Geschwindigkeitsreglers.
Die Technik der Leica M5
Die wesentliche Modifikation gegenüber den drei Vorgängern des M-Systems ist die Optik eines TTL-Belichtungsmessers, von denen der lichtempfindliche Sensor beweglich ist, vom lichtbeständigen Typ (gegen Cadmiumsulfid), mit einem Durchmesser von 8 mm, der 10 % der Bildfläche bedeckt. Dieser Sensor befindet sich am Ende eines Schwenkarms: Beim Scharfstellen wird er in der Mitte des Feldes, gegen den ersten Vorhang, platziert, der Fotograf kann dann die Belichtung im halbautomatischen Modus anpassen, und wenn der Auslöser ausgelöst wird , klappt der Arm schnell nach unten und zieht den Sensor ein, kurz bevor sich der Vorhang öffnet.
Dieser Mechanismus verursacht keine zusätzlichen Geräusche
Der Auslöser der Leica M5 bleibt sogar extrem leise, insbesondere dank der noch verbesserten Verschlussdämpfung. Die Belichtung wird eingestellt, indem die Nadel des Galvanometers und ein Index überlagert werden, der die gewählte Geschwindigkeit anzeigt, unten im Sucher sichtbar (ein durchscheinender Balken beleuchtet diese Markierungen am Rand der Abdeckung über dem Sucher). Die Abweichung dieser Nadel ist in Abhängigkeit von der vom Sensor empfangenen Lichtintensität variabel, moderiert durch die Blende des Objektivs; die Position auf dem Index hängt von der gewählten Empfindlichkeit und der Einstellung der Filmempfindlichkeit ab (die auf dem Cover erfolgt, abgestuft in DIN- und ASA-Indizes von 6 bis 3200 ASA).
Das Messgerät kann Belichtungszeiten zwischen 1/1000 beurteilen und einer Sekunde und bis 30 Sekunden; die Bewertung zwischen 1 und 30 Sekunden muss durch Beobachten der Scheibe des Geschwindigkeitszylinders entlang eines Bogens abgelesen werden, der einer Amplitude der Pause B zwischen den beiden Symbolen B1 und B30 entspricht (die nicht eingekerbten Markierungen zeigen die Zeiten von 1 , 2, 4, 8, 15 und 30 Sekunden und der Verschluss muss natürlich manuell gesteuert werden).
Der Sucher ist von der Leica M4
Vier Rahmen geben das von den Objektiven mit 35 mm, 50 mm, 90 mm und 135 mm Brennweite abgedeckte Feld an; An der Unterseite des Suchers ersetzt die Ausrichtung der Verschlusszeitanzeige, des Index und der Galvanometernadel das untere Segment des 35-mm-Rahmens. Das Spotmessfeld ist in der Mitte des 50-mm-Rahmens durch vier Kreisbögen (entsprechend einem Winkel von 21°) und beim 35-mm-Rahmen durch den von 135 mm (der gleichzeitig erscheint) gekennzeichnet.
Der Stromkreis wird durch das Scharfschalten des Verschlussvorhangs erregt und durch dessen Auslösen unterbrochen; über den Wählhebel für die Fassungen kann der Status der Knopfzellenbatterie überprüft werden, die somit eine zusätzliche Funktion beim Wegdrücken von der Scheibe hat; das Fach für diese Batterie befindet sich in der Mitte der linken Seite (in Blickrichtung), zwischen den beiden flachen Gurtösen; der Verschluss kann natürlich weiterarbeiten, wenn die Batterie leer ist.
Einige kleinere Neuerungen
Man kann eine Anlehnung an frühere Modelle erkennen, wie den Bildzähler der Leica M3 oder den Knickspannhebel der Leica M4 , aber gewisse Besonderheiten zeichnen das neue Modell aus:
- Der Verschluss der Leica M5 hat nicht mehr die 1-Sekunden-Geschwindigkeit.
- Der Film wird schnell geladen, Leica M4 Typ, aber trotzdem mit abnehmbarer Spule.
- Der Zubehörschuh ist mit einem zentralen Kontakt für die elektronischen Blitz (Synchronisation bleibt auf 1/50 Sekunde); zwei Fassungen für Magnesium- und Elektroblitze sind jedoch auf der Rückseite des Deckels erhalten, der mit der Leica M4 übernommenen Standard. Die Gehäusenummer ist seitlich auf diesem Etikett eingraviert.
- Die Aufnahme des Films wird durch eine auf dem Cover eingravierte Markierung symbolisiert.
- Die Gravuren unterscheiden sich von denen der drei bisherigen Leica M: Der Hinweis ERNST LEITZ GMBH ist verschwunden, ebenso das schöne handgeschriebene Leica-Logo, das durch das andere handgeschriebene Leitz-Logo ersetzt wird, unterstrichen durch den Hinweis auf die Herkunft WETZLAR GERMANY, dass Überreste. Etwas auffällig ist der LEICA M5-Schriftzug in Großbuchstaben auf der Vorderseite des Covers abgebildet.
- Verzicht auf das Wachssiegel, das den Kopf der Schraube verdeckt, die das Bajonett mit dem Deckel verbindet.
- Bei frühen Modellen befinden sich auf der linken Seite zwei flache Gurtösen, sodass die Leica M5 vertikal hängt, wenn der Fotograf sie auf der Schulter trägt, bei späteren Modellen wurde jedoch eine dritte flache Öse seitlich rechts an dem Body angebracht, die es ermöglicht eine konventionellere Position, die nach Belieben eingenommen werden kann.
Produktion
Die Leica M5 wurde fünf Jahre lang (1971-1975) mit den Seriennummern 1287001 bis 1384000 hergestellt: 10.750 verchromte Gehäuse und 23.150 schwarz eloxierte Gehäuse.
Fazit
Die Leica M5 ist eine hervorragende Kamera, die einen ganz besonderen Zweig des Leica-Stammbaums bildet, der sich von den anderen Geweihen unterscheidet. Sein Design zeugt von einer intensiven technologischen Reflexion, aber sein Aufkommen fand in einem ungünstigen Umfeld statt …
Die japanische Konkurrenz wurde hart und SLR-Kameras gewannen unaufhaltsam an Boden. Da die elektronischen Komponenten noch nicht ausreichend miniaturisiert waren, musste Leitz von der hervorragenden Ästhetik der Leica M3 abweichen , um genügend Platz für einen TTL-Belichtungsmesser zu haben ….
Ein guter Teil der Anhänger des M war vom Erscheinen des neuen Modells verwirrt und mied die Leica M5 (man hat sogar zu Unrecht einen „Fehler von Wetzlar“ evoziert), deren Vermarktung nicht den Erwartungen von Leitz entsprach, die erlebte schnell eine schwierige Zeit … Die Vorzüge der Leica M5 wurden um 1993 von japanischen Sammlern wiederentdeckt. Interessant ist das Wiederaufleben des TTL-Belichtungsmessers, der 1984 mit der Leica M6 in Wetzlar wieder auftauchte , geschmückt mit dem Patronatsauftritt der Leica M3.(mit wenigen Nuancen): Die Miniaturisierung elektronischer Bauteile und die Empfindlichkeit von Photorezeptorelementen sind vorangekommen, Leitz ist ein Kunststück gelungen, das dreizehn Jahre zuvor nicht zu erreichen war.
Mit ihrem erstaunlichen kleinen lichtempfindlichen Schwenkarm schwenkt die Leica M5 ihren jüngeren Bruder mit Bitterkeit: Der Sensor des Kadetten wurde bewegt und bleibt nun bewegungslos, während der auf dem vorderen Vorhang gemalte Vollmond betrachtet wird, die Elektronik ist schlank geworden und der Zweig der Die Leica M6 fügt sich viel besser als die ihres Vorgängers in das harmonische Geweih ein, das die Evolution der Leica.
Fotos die mit meiner M5 aufgenommen wurden
FAQ Ratgeber zur Leica M5
Warum ist die Leica M5 so unbeliebt?
Die Leica M5 passte damals als sie vorgestellt wurde, so gar nicht zum Leica Look und zum System. Sie war größer, klobiger, kantiger. Sehr viel war anders angebracht und neu. Das begann schon bei der Kameragurt Befestigung. Es fehlten die Buddha Ohren.
Was ist bei der M5 besser als bei den Vorgängermodellen?
Auf jeden Fall der eingebaute Entfernungsmesser, das war eine einmalige Neuheit, die aber damals wenig Beachtung fand.
Quellen, Literatur und weitere Verweise
- Leica Camera
- japancamerahunter.com