Inhaltsverzeichnis:
- 1 Der Schalthebel der Leica M3
- 2 Der Auslöseknopf der Leica M3
- 3 Das Einstellen der Entfernung
- 3.1 Der Bildfeldwähler
- 3.2 Die richtige Haltung der Kamera beim Auslösen
- 3.3 Die auswechselbaren Objektive der Leica M3
- 3.4 Wechseln der Objektive
- 3.5 Die versenkbaren Objektive
- 3.6 „Vergütete“ Objektive
- 3.7 Pflege der Objektive
- 3.8 Das Summicron 5 cm mit Naheinstellung
- 3.9 Das Vorlaufwerk (Selbstauslöser)
- 3.10 In der Bereitschaftstasche
- 3.11 Mit Blitzlicht
- 3.12 Einlegen des Films
- 3.13 Die Filmmerkscheibe
- 3.14 Herausnehmen des Films
- 3.15 Kassetten zur LEICA M 3
Diese Anleitung enthält alle wissenswerten Angaben über die LEICA M3. Nehmen Sie sich bitte die Zeit, sie zu lesen und die einfachen Handgriffe — zuerst ohne Film — zu üben. Das geht schneller als es sich liest. Die LEICA ist zwar eine hochentwickelte Qualitätskamera, aber sie ist trotzdem — oder vielmehr gerade deshalb — so einfach zu bedienen.
Der Schalthebel der Leica M3
Fassen Sie die Kamera mit beiden Händen, und bewegen Sie den Schalthebel mit dem rechten Daumen bis zum Anschlag nach rechts. Wiederholen Sie das noch einmal bis zum deutlichen fühlbaren Halt. Dieser doppelte Hebelschwung spannt den Schlitzverschluß der LEICA und transportiert den Film um eine Bildbreite weiter.
Der Auslöseknopf der Leica M3
Drücken Sie mit dem rechten Zeigefinger auf den Auslöseknopf — ganz weich, nicht ruckartig! Es klickt …. der Verschluss ist abgelaufen. Ein eingelegter Film wäre nun belichtet worden, d. h. Sie hätten eine Aufnahme gemacht. Erst wenn der Auslöseknopf freigegeben ist (Finger abheben!), können Sie den Schalthebel wieder bewegen, um den Verschluss zu spannen und den Film weiterzuschalten.
Für Aufnahmen mit längeren Belichtungszeiten brauchen Sie natürlich einen festen Halt. Sie werden dazu zweckmäßigerweise ein Stativ und einen Drahtauslöser mit Feststellvorrichtung benutzn (den Drahtauslöser ohne Druck einschrauben). Auf Reisen hat sich das kleine LEITZ-Tischstativ sehr bewährt.
Die Bildzähluhr
ist mit dem Schalthebel gekuppelt. Wenn der Film richtig eingelegt wurde, stimmt die Zahl der belichteten Aufnahmen mit der Bildzähluhr überein. Bei 40 zählt sie nicht mehr weiter und springt beim Herausnehmen der Aufwickelspule automatisch auf die Ausgangsstellung zurück.
Der Verschluss- Einstellknopf
steuert die Belichtungszeiten. Die aufgravierten Zahlen entsprechen Bruchteilen von Sekunden — zum Beispiel ist 1000 = 1/1ooo Sekunde, 125 = 1/125s Sekunde, 4 = 1/4 Sekunde und 1 = 1/1 Sekunde, also 1 Sekunde. Der Knopf rastet fühlbar ein, wenn die eingestellte Zeit dem kleinen Index-Strich gegenübersteht, und behält diese Einstellung. Es ist daher gleichgültig, ob Sie die Belichtungszeit vor oder nach dem Spannen des Verschlusses einstellen oder ablesen. Bei Stellung auf „B“ bleibt der Verschluss offen, solange der Auslöseknopf niedergedrückt wird.
In den Bereichen von 1 bis 1/8 Sek., 1/15 bis 1/3o Sek. und von Von 1/60 bis 1/1000 Sek. (bzw. Blitz bis 1/1000 Sek.) können auch Zwischenwerte für die Belichtung eingestellt werden. Bei den anderen Zeiten soll der Einstellknopf einrasten.
Die Blende
Wenden Sie das Objektiv Ihrer LEICA zum Auge, und drehen Sie am Blendenring. Durch die Linsen hindurch können Sie sehen, wie sich die Irisblende erweitert und verengt. Es ist ganz ähnlich wie beim Auge, dessen Iris ja auch eine weite oder enge Pupille frei läßt, um sich geringer oder großer Helligkeit anzupassen. Auch die Irisblende hat den Zweck, durch Einstellen engerer Öffnungen — „Abblenden“ — große Helligkeit zu dämpfen bzw. durch Übergang auf weitere Öffnungen – „Aufblenden“ – bei schwacher Beleuchtung genügend Licht auf den Film gelangen zu lassen. Gleichzeitig verändert sich damit die Schärfentiefe. Die Blendenzahlen — 2 — 2,8 — 4 — 5,6 — 8 — 11 — 16 — 22 — 32*),— geben ein Maß für Lichtmenge, die auf den Film gelangt.
Sie sind so gewählt, daß die Helligkeit beim Abblenden von Blendenzahl zu Blendenzahl jeweils auf die Hälfte vermindert wird. Beim Aufblenden steigt sie entsprechend auf das Doppelte. Merken Sie sich daher bitte: Eine große Blendenzahl deutet auf eine enge Blendenöffnung hin — und umgekehrt.
Ähnlich wie bei den Verschlußzeiten rastet der Blendenring am Objektiv bei jeder Zahl (bei einem Teil auch bei halben Werten) fühlbar ein. Sie können sich also nach einiger Übung auch im Dunkeln über die Blendenskala orientieren.
Die Schärfentiefe-Skala
Mit höchster Schärfe wird diejenige — dem Film parallele — Ebene abgebildet, auf die das Objektiv eingestellt ist. Diese Höchstschärfe nimmt nach vorn und nach hinten nur allmählich ab, so daß sich ein gewisser Tiefenbereich ergibt, der ebenfalls mit ausreichender Schärfe wiedergegeben wird. Die Ausdehnung dieser „Schärfentiefe“ hängt ab von der Aufnahmeentfernung, der Brennweite und der eingestellten Blende. Abblenden erhöht die Schärfentiefe, was für die meisten räumlich ausgedehnten Motive erwünscht ist. Das erklärt auch die wichtige Rolle, die das Abblenden in der Fotografie spielt.
Um festzustellen, wo jeweils die Grenzen der Schärfentiefe liegen, werfen Sie einen Blick auf die Schärfentiefe-Skala Ihres Objektivs. Scharf abgebildet wird der Bereich, der zwischen den Marken zweier gleicher Blendenzahlen liegt. Haben Sie beispielsweise das Objektiv SUMMICRON 1:2/50 mm auf 5 m eingestellt, so reicht die Schärfe bei Blende 4 (siehe rote Pfeile in der Abbildung) von 4 m bis etwa 7 m. Blenden Sie dagegen auf 11 ab, reicht die Schärfe von 3 bis 20 m.
(Bei Veränderung des Blendenwertes auf die richtige Belichtungszeit achten.)
Der Leuchtrahmen-Meßsucher
der LEICAM3 ist so konstruiert, daß er mit dem Objektiv als gekuppelter Entfernungsmesser und zugleich als besonders hochwertiger Sucher arbeitet. Alles was Sie innerhalb des hellen Leuchtrahmens erblicken, kommt bei der Aufnahme mit der Standardbrennweite 50 mm auf den Film, auch wenn Sie in der Eile einmal schräg durch den Sucher geblickt haben sollten. Dieser Leuchtrahmen ist mit der Entfernungseinstellung gekuppelt und die helle Bildfeldbegrenzung verschiebt sich automatisch im gesamten Einstellbereich. Damit wird die Parallaxe (der Unterschied zwischen der Objektivachse und der Sucherachse) ausgeglichen.
Der Sucher zeigt das Motiv in fast natürlicher Größe. Wenn Sie auch das freie Äuge ab und zu öffnen, um das „Gelände“ zu überblicken, wird Ihr Blick nicht durch einen jähen Bildgrößenunterschied gestört werden. Die Helligkeit der eingespiegelten hellen Bildfeldumrahmung ist selbst bei dunklen Motiven so groß, daß Sie den Ausschnitt immer: deutlich erkennen. Dazu kommt als weiterer.Vorzug: Auchum Augenblick der Aufnahme bleibt das Motiv sichtbar.
Das Sucherfeld
In der Mitte des Sucherfeldes liegt das rechteckige, scharf begrenzte Meßfeld, das heller als das umliegende Bildfeld gesehen wird. Wenn Sie mit einem Finger die kleine Ausblicköffnung des Meßsuchers abdecken, verschwindet das Meßfeld. Das ist zu empfehlen, wenn das Sucherbild allein wirken soll….
Alle Objektive von 21 bis 135 mm Brennweite sind mit dem Entfernungsmesser gekuppelt. Außerdem spiegelt sich im Sucher bei Einsetzen eines 35, 50, 90 und 135 mm Objektivs automatisch der richtige Leuchtrahmen ein. Die Objektive ELMAR 65 mm, HEKTOR 125 mm, TELYT 200, 280 und 400 mm werden an der LEICA M3 mit der Spiegelreflexeinrichtung VISOFLEX verwendet.
Das Einstellen der Entfernung
kann nach der auf dem Ob|ektiv aufgravierten Skala oder über das im Sucher sichtbare Meßfeld vorgenommen werden. Einige Objektive rasten bei der Einstellung „Unendlich“ ein. Um auf nähere Entfernungen einstellen zu können, muß diese Arretierung durch Niederdrücken des Verriegelungsknopfes gelöst werden.
Vergessen Sie nicht, die versenkbaren Objektive auszuziehen und zu verriegeln. Drehen Sie nun am Einstellhebel oder Einstellring des Objektivs, so gleitet eineZahlenskala an der feststehenden Einstellmarke vorbei und zeigt die Entfernung an. Diese „alte“ Art der Entfernungseinstellung ist für Sie allerdings wenig wichtig, weil Sie mit Hilfe des eingebauten Meßsuchers viel sicherer einstellen; sie ist aber wertvoll zum Ablesen der Schärfentiefe und bei Aufnahmen besonderer Art, bei denen der Messsucher nicht benutzt werden kann.
Entfernungsmessen sollte man üben
Übungen im Entfernunasmessen sind Voraussetzung für eine spätere elegant-sichere Aufnahmefechnik — und sie machen zudem viel Spaß. Stellen Sie das Objektiv ∞ ein, und blicken Sie durch den Messsucher auf ein wenige Meter entferntes Fensterkreuz. Sie werden in Suchermitte ein helles, scharf begrenztes Rechteck sehen. Halten Sie die LEICA so, daß der senkrechte Mittelsteg des Fensters durch dieses Rechteck, das „Messfeld“ geht. Innerhalb des Messfeldes sehen Sie aber ein Doppelbild, das heißt, der Steg erscheint links noch einmal. Das ist das Zeichen, daß das Objektiv nicht auf das Fensterkreuz scharf eingestellt ist. Verstellen Sie nun – während Sie durch den Sucher blicken – das Objektiv: Das Doppelbild wandert nach rechts und deckt sich schließlich mit dem Teil, der im Messfeld feststeht. Damit haben Sie die Entfernung gemessen, und zwar, wie es in der Fachsprache heißt, nach dem Mischbildverfahren.
Auf senkrechte Linien werden Sie aber vorteilhaft nach dem Schnittbildverfahren einstellen, das heißt: Der innerhalb des Meßfeldes seitlich verschobene Ausschnitt aus einer durch das Sucherfeld laufenden Senkrechten wird durch Verstellen des Objektivs an den horizontalen Grenzlinien des Meßfeldes entlanggeführt, bis eine einzige durchgehende senkrechte Linie erkennbar ist. Damit ist das Objektiv auf den betreffenden Abstand exakt scharf eingestellt.
Der optische Schärfentiefe-Anzeiger im Meßsucher für 50 mm Objektive
Im Meßsucher der LEICA M 3 läßt sich auch feststellen, ob ein Objekt, das vor oder hinter dem scharf eingestellten Meßpunkt liegt, noch scharf abgebildet wird.
Der Bildfeldwähler
Mit dem kleinen Hebel an der Vorderseite des Kameragehäuses können Sie z. B. bei eingesetztem Standardobjektiv 50 mm die Bildfeldbegrenzungen für die Brennweiten 90 mm und 135 mm in den Meßsucher einspiegeln. Sie sehen dann sofort, ob es besser ist, das jeweilige Motiv mit einer anderen Brennweite aufzunehmen. Lassen Sie den Hebel los, geht er sofort in seine Ausgangsstellung zurück: die eingespiegefte Bildfeldbegrenzung verschwindet wieder. Befindet sich kein Objektiv in der Kamera, erscheint innerhalb der 50 mm Bildbegrenzung der Ausschnitt für die Brennweite 135 mm.
Die richtige Haltung der Kamera beim Auslösen
Eine gute Kamerahaltung ist die beste Sicherheit gegen verwackelte Aufnahmen. Umfassen Sie die LEICA M3 so, daß die unteren Kanten in den beiden Handflächen ruhen. Der Daumen liegt am Schnellschalthebel, der Zeigefinger am Auslöseknopf (jedoch völlig drucklos!). Die linke Hand bedient den Einstellhebel am Objektiv. Das rechte Auge liegt möglichst dicht am Messsucher-Okular, so daß das linke, zeitweilig oder dauernd geöffnet, das gesamte Motivgebiet überblicken kann. Oben Sie eine Stellung, bei der die Kamera möglichst viel Halt am Kopf findet: Kamera, Kopf und Hände sollen eine Einheit bilden. Das alles dient dazu, der LEICA einen sicheren, festen und vibrationsfreien Halt zu geben. Sie werden dann die Aufnahmen nicht „verwackeln“ und in Ihren Negativen die gestochene Schärfe finden, die das Kennzeichen der hochkorrigierten LEICA-Objektive ist. Drücken Sie den Knopf sanft und zügig durch, nie ruckartig. Nur den Zeigefinger bewegen, nicht die ganze Hand.
Ruhig atmen während des Auslösens
Versuchen Sie zunächst Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/60 sec und kürzer. Später mit etwas mehr Praxis werden Sie dann auch längere Zeiten verwacklungsfrei auslösen. Vielleicht erscheint es Ihnen angenehmer, mit dem linken statt mit dem rechten Auge in den Messsucher zu blicken. Auch das ist natürlich möglich.
Wollen Sie vom Quer- zum Hochformat übergehen, so drehen Sie die LEICA um die Messsucherachse nach oben. An der Handhaltung ändert sich dabei nicht viel. Fassen Sie die Kamera so, wie Sie es auch bei Aufnahmen im Querformat tun. Sie können aber auch bei Hochformataufnahmen die Kamera nach unten schwenken und mit dem Daumen der rechten Hand auslösen. Umfassen Sie die Kamera so, daß die Daumenspitze auf dem Ausföseknopf liegt und die Finger einen Gegendruck ausüben können. Die linke Hand bedient die Objektiveinstellung. Oben liegt die Kamera an der Stirn an. Diese Haltung ermöglicht ein besonders ruhiges Auslösen.
Ob Hoch- oder Querformat: Wichtig ist, daß die LEICA auch bei Serienaufnahmen nicht vom Auge genommen werden muß.
Die auswechselbaren Objektive der Leica M3
Sie können wählen zwischen den Brennzeiten 3,5 bis 40cm; auch die außerordentliche Lichtstärke 1:1,5 steht Ihnen zur Verfügung. Durch die verschiedenen Brennweiten sind Sie frei in der Wahl des Aufnahmestandpunktes und beherrschen Ausschnitt und Perspektive. Sie können die bildmäßigen Möglichkeiten voll ausschöpfen.
Wechseln der Objektive
Zum Herausnehmen des Objektivs umfaßt die linke Hand die Kamera, und der Daumen drückt den Bajonettrastknopf nieder. Die rechte Hand greift das Objektiv am Einstellring, möglichst dicht am Kamerakörper und führt eine kurze Linksdrehung aus. Das Objektiv ist nun entriegelt und kann leicht herausgehoben werden. Die mit Unendlich- Rastung ausgestatteten Objektive sollen dabei eingerastet sein.
Neben dem Bajonettrastknopf ist ein roter Punkt (Tastmarke) sichtbar. Soll ein anderes Objektiv eingesetzt werden, so muß der rote Punkt an der Objektivfassung dem roten Punkt am Kamerakörper gegenüberstehen. Eine kurze Rechtsdrehung läßt das Objektiv im Bajonett hörbar einrasten.
Wechseln Sie die Objektive nicht im direkten starken Licht! Wenden Sie sich von der Sonne ab und halten Sie die Öffnung des Kameragehäuses gegen den eigenen Körper. Wenn Sie Kamera und Objektiv getrennt voneinander aufbewahren, verwenden Sie für beide die passenden Schutzdeckel.
Die versenkbaren Objektive
Verschiedene Objektive zur LEICA (z. B. ELMAR 1:2,8/50 mm) lassen sich außer Gebrauch durch eine kleine Linksdrehung entriegeln und in den Kamerakörper hineinschieben. Für die Benutzung wird das Objektiv bis zum Anschlag herausgezogen und durch eine kleine Rechtsdrehung bis zum Anschlag gesichert. (Das versenkbare ELMAR 1:4/90 mm läßt sich nur dann einstellen, wenn es richtig verriegelt ist.) Vergessen Sie nicht, bei allen Objektiven den Schutzdeckel abzunehmen.
„Vergütete“ Objektive
Ein Farbschimmer kennzeichnet die modernen .vergüteten* LEICA-Objektive. Durch diese reflexfreien Schichten wird die Helligkeit und Brillanz des Bildes außerordentlich gesteigert. Die Außenflächen sind hart belegt und daher wischfest.
Jedes LEICA-Objektiv trägt an der Frontlinsenfassung außer der Typenbezeichnung seine „persönliche* Fabrikationsnummer. Notieren Sie diese Zahl ebenso wie die Nummer Ihrer LEICA; es kann im Verlustfalle eine Rettung bedeuten.
Pflege der Objektive
Jedes Hochleistungsobjektiv kann nur dann das Beste leisten, wenn sich die beiden Außenflächen der Linsen in einem tadellosen Zustand befinden. Dabei ist es wesentlich besser, die Flächen vor Schmutz zu schützen, als sie zu häufig zu reinigen. Ein helles Gelbfilter (bei Schwarz-weiß-Aufnahmen) oder ein farbloses UVa-Filter (bei Farbaufnahmen), das Sie immer auf dem Objektiv belassen, bewahrt die Linsen vor äußeren Einflüssen (z. B. feiner Sand bei einem Aufenthalt an der See). Auch die Gegenlichtblende schützt das Objektiv vor unbeabsichtigtem Berühren, vor Wasserspritzern und Regen. Staub auf Linsenflächen entfernen Sie mit einem weichen Haarpinsel. Benutzen Sie im Notfall einen sauberen, trockenen Leinenlappen, der vorher mit reiner Kernseife ausgewaschen wurde. Nicht zu empfehlen sind Spezialreinigungstücher, wie sie zum Reinigen von Brillengläsern benutzt werden. Diese sind mit chemischen Stoffen imprägniert und können die Objektivgläser angreifen. (Das für Brillen verarbeitete Glas hat eine andere Zusammensetzung als das optische Glas für Hochleistungsobjektive.)
Das Summicron 5 cm mit Naheinstellung
In dieser Ausführung ist dos SUMMICRON 1:2/50 mm für zwei Einstellbereiche verwendbar: 1. für Unendlich bis 1 m (Normalbereich); 2. für 88 cm bis 48 cm (Nahbereich).
Für Aufnahmen im Nahbereich wird ein optischer Suchervorsatz auf das Objektiv geschoben, durch den der objektiv-gekuppelte Meßsucher auch für Nahaufnahmen anwendbar ist. Das Objektiv ist damit zugleich ein optisches Naheinstellgerät mit Parallaxausgleich.
Das Objektiv wird ohne Suchervorsatz in die LEICA M 3 eingesetzt. (Wie üblich — roter Punkt ouf roten Punkt — rechtsdrehen bis zum Einrasten.)
Einstellung zwischen Unendlich und 1 m.
In diesem Bereich wird das Objektiv wie jedes andere LEICA-Objektiv benutzt. Bei 1 m ist die Einstellung durch einen Anschlag begrenzt.
Einstellung zwischen 88 cm und 48 cm (gemessen von der Kamerarückwand bis zum Objekt).
Wenn der Einstellring des Objektivs auf 1 m steht wird er angehoben und über den Sperrnocken hinweg in die Stellung 88 cm Entfernung gedreht. In dieser Lage bleibt das Objektiv solange blockiert, bis der optische Suchervorsatz gegen den Anschlag in die zugehörige Aufnahmevorrichtung eingeschoben und dadurch die Objektiveinstellung im Nahbereich freigegeben worden ist (Abb. 3). Die Aufnahmen können aus der Hand oder vom Stativ unter Verwendung der automatischen Scharfeinstellung im Meßsucher gemacht werden. Wegen der verringerten Schärfentiefe, die um so mehr abnimmt, je kürzer die Aufnahmeentfernung wird, empfiehlt es sich, im Nahbereich wenigstens mit Blende 5,6 oder 8 zu arbeiten.
Das Vorlaufwerk (Selbstauslöser)
Drehen Sie den Hebel des Vorlaufwerks nach unten. Sie können den LEICA-Verschluß bereits gespannt haben oder es jetzt nachholen. Nun drücken Sie aber nicht den Auslöseknopf, sondern das kleine Knöpfchen über dem Vorlaufhebel: Sie hören ein Uhrwerk ablaufen, und der Vorlaufhebel dreht sich langsam zurück; kurz vor Erreichung der Ausgangsstellung klickt der Verschluß.
Wer den ablaufenden Vorlaufhebel beobachtet, kann den Moment der Aufnahme nicht nur hören, sondern auch sehen; er ist erreicht, wenn der Hebel nach links oben zeigt.
Alle Zeiten von 1 bis 1/1ooo sec sind mit dem Vorlaufwerk anwendbar. Wenn der Vorlaufhebel ganz nach unten gedreht wird, beträgt die Vorlauf- (Verzögerungs-) zeit etwa 10 sec; 5 sec, wenn der Hebel nur bis zur waagerechten Lage gebracht wird. Zwischenstellungen führen zu den entsprechenden Zwischenzeiten. Sie haben also genügend Zeit, um selbst mit auf das Bild zu kommen.
In der Bereitschaftstasche
ist die LEICA M 3 gegen Wetter und leichte Stöße geschützt, dabei aber stets schnell zur Aufnahme bereit.
Die Klappe der Bereitschaftstasche ist beweglich angebracht, so daß sie auch bei Hochformataufnahmen nicht hindern oder das Objektiv verdecken kann.
Filter
verbessern die Tonwerte in der Schwarz-weiß-Fotografie. Wichtig sind vor allem die Gelb und Orangefilter für effektvollen Wolkenhimmel. Die LEITZ-Polarisationsfilter haben auch für die Farbfotografie Bedeutung: Sie schalten störende Reflexe von Glas-, Wasser- und Politurflächen (außer, metallischen Oberflächen) aus und erhöhen den Kontrast des Wolkenhimmels. Sämtliche Filter zur LEICA M 3 werden — außer bei Verwendung des Filterrevolvers — vor die Frontlinse des Objektivs geschraubt; in besonderen Fällen können auch zwei Filter miteinander kombiniert werden. (Dann nicht mehr vignettierungsfrei!).
Gegenlichtblenden
schützen das Objektiv vor seitlichem Störlicht (Reflex-Gefahr), aber auch vor Regen und Schnee.
Fassen Sie die Gegenlichtblende so, daß Sie die beiden federnden Zungen nach innen drücken, und schieben Sie sie so über das Objektiv, daß sie einrastet.
Vignettierung (Abschattung der Negativecken) durch eine Kombination von Filter und Gegenlichtblende kann bei Verwendung der zum Objektiv gehörenden nicht eintreten.
Verwenden Sie die Bereitschaftstasche für die LEICA M 3, so kann die Gegenlichtblende immer in der Bereitschaftstasche verbleiben, wenn Sie diese umgekehrt auf das Objektiv setzen (bei Weitwinkel-Objektiven von 35 mm Brennweite nicht nötig).
Mit Blitzlicht
Alle Elektronenblitzgeräte und die meisten Blitzlampen lassen sich in einfacher Weise mit der LEICA M 3 synchronisieren. Der linke Kontakt, durch einen symbolisierten Blitz gekennzeichnet, wird bei Elektronenblitzgeräten und Blitzlampen der Type F gewählt. Bei Elektronenblitzgeräten können Sie Belichtungszeiten von 1 sec bis zum Blitz Zeichen (roter Pfeil = 1/50 sec) einstellen. Die wirksame Belichtungsdauer wird allerdings durch die Leuchtzeit der Blitzröhre bestimmt. Der rechte, mit einer symbolisierten Blitzlampe gekennzeichnete Kontakt vermittelt die Synchronisierung von Blitzlampen der M-Klasse. Hier können Sie bei geeigneten Blitzlampen kürzeste Verschlusszeiten einstellen. Es besteht auch die Möglichkeit, Elektronenblitzgeräte und Blitzlampen gleichzeitig anzuschließen.
Einlegen des Films
Kleinbild-Patronen und vorschriftsmäßig geschlossene, geladene M 3-Kassetten (N) sind „lichtdicht*. Vermeiden Sie trotzdem beim Laden und Entladen direktes Sonnenlicht oder Kunstlicht. Im Freien genügt schon der eigene Körperschaften als Lichtschutz. Auch keine belichteten oder unbelichteten Filmpatronen und Kassetten ohne Schutz herumliegen lassen. Sie heben sie bis zum Entwickeln am sichersten in einer Kassettenbüchse auf.
Bevor Sie die Kamera öffnen, überzeugen Sie sich, ob etwa Film eingelegt ist: Rückspulknopf herausziehen und in Pfeilrichtung drehen. Spüren Sie Widerstand, so spulen Sie den Film erst völlig zurück und entladen die Kamera, wie dies hier beschrieben ist. Drehen Sie den Knebel des Bodendendeckels in Richtung „auf“ und heben Sie den Deckel ab. Die LEICA-Metallkassette und die Aufwickelspule lassen sich nun leicht herausnehmen. Nach dem Aufklappen der Rückwand stellen Sie die Kamera vor sich auf den Tisch, die offene Seite nach oben, das Objektiv Körper zugekehrt.
Aufwickelspule herausnehmen
Nehmen Sie die Aufwickelspule in die rechte, die Filmpatrone in die linke Hand, beide mit den Rändelknöpfen nach oben. Schieben Sie nun den Filmanfang möglichst weit unter die Klemmfeder der Aufwickelspule. Der perforierte Filmrand muß dicht an Spulenscheibe liegen, wie es die Abbildung unten zeigt. Ziehen Sie jetzt den Filmanfang nur so weit aus der Patrone heraus, dass Sie beide Teile – Patrone und Aufwickelspule – in die Kamera schieben können. Die gerändelten Knöpfe bleiben hierbei oben, also sichtbar, der Film gleitet in den Filmfüh- rungsschlitzvorder aufgeklappten Kamerarückwand.
Filmpatrone (Kassette) und Aufwickelspule müssen bis zum Anschlag eingesetzt sein, damit der Film richtig zwischen die Führungsleisten zu liegen kommt.
Oberzeugen Sie sich, ob der Film nun so liegt, wie die Schemazeichnung erkennen läßt. Die – matte – Schichtseite muß dem Objektiv bzw. dem Schlitzverschluß zugewendet sein; bei der Aufwickelspule muß diese Schichtseite nach außen liegen. Die Zähne der Transportwalze müssen in die Perforation des Films eingreifen (gegebenenfalls den Schalthebel langsam betätigen, so daß die Zähne zum Eingriff kommen).
Es darf kein Licht in die Kamera!
Schließen Sie die Kamerarückwand, setzen Sie den Bodendeckel wieder auf und verriegeln Sie ihn. Die Kamera ist damit lichtdicht abgeschlossen.
Die Bildzähluhr springt beim Herausnehmen der Aufwickelspule selbsttätig zurück auf die Stellung „zwei vor Null. Zur Sicherheit, daß der Film wirklich transportiert, ist es erforderlich, nach dem Einlegen — vor dem Transportieren — den Film zu „spannen“, d. h. mit dem Rückspulknopf 16 in Pfeilrichtung solange zu drehen, bis man am Widerstand die Straffung des Films spürt. Der zwischen Patrone und Spule gespannte Film hat natürlich inzwischen bereits Licht bekommen, ist also für Aufnahmen nicht mehr brauchbar und muß innerhalb der geschlossenen Kamera weitergespult werden, neuer, unbelichteter Film aufnahmebereit liegt. Transportieren Sie den Film (mit Schaltbewegung des Transporthebels), und lösen Sie aus. Wiederholen diesen Vorgang und transportieren Sie noch einmal, so daß die Zähluhr auf „1″ steht. Jetzt können Sie die erste Aufnahme machen.
Der einwandfreie Filmtransport ist daran zu erkennen, daß sich die, roten Markierungspunkte auf der Achse des Rückwickelknopfes beim Weiterschalten mitdrehen.
Die Filmmerkscheibe
an der Kamerarückwand läßt sich mit leichtem Fingerdruck so drehen, daß eine der drei Spitzen mit den Symbolen für Schwarzweiß-Film, Tageslicht-Farbfilm (Sonne im roten Feld) oder Kunstlicht-Farbfilm (Lampe im roten Feld) auf die DIN- oder ASA- Empfindlichkeitszahl des eingelegten Materials zeigt. Selbst nach langer Aufnahmepause wissen Sie dann sogleich, welcher Art der eingelegte Film ist.
Herausnehmen des Films
Wenn Sie den ganzen Film belichtet haben, können Sie den Schnellschalthebel nicht mehr bewegen, ein Signal, daß der Film in die Patrone zurückgespult werden muß. Stellen Sie den Rückspulhebel an der Frontseite der Kamera auf „R“, ziehen Sie den Rückspulknopf heraus und drehen Sie ihn in Pfeilrichtung bis Sie einen deutlichen Widerstand spüren, überwinden Sie diesen Widerstand und drehen Sie den Rückspulknopf dann noch um etwa eine Umdrehung weiter. Der Film hat sich von der Aufwickelspule gelöst, ragt aber noch mit einem kurzen Stück aus der Filmpatronfe heraus. Sie können nun die Kamera öffnen und die Patrone mit dem belichteten Film herausnehmen. Es ist nicht empfehlenswert, den Film ganz in die Filmpatrone zurückzuspulen, weil sie bei herausragendem Film lichtdichter ist. Aber es ist gut, den Anschnitt als belichtet zu kennzeichnen.
Sie können einen Film auch teilweise, beispielsweise nur die ersten zehn Aufnahmen, belichten, zurückspulen und durch eine andere Filmsorte, etwa Farbfilm, ersetzen. Wenn Sie den ersten Film wieder einlegen, verfahren Sie wie bei einem unbelichteten und lösen bei aufgesetztem Objektivdeckel so oft aus, bis das Zählwerk auf 12 steht.
Kassetten zur LEICA M 3
In dieser Anleitung wird das Einlegen des Films mit einer handelsüblichen Filmpatrone gezeigt; sie sind außerordentlich bequem. Der Fortgeschrittene wird es aber vorziehen, Filme als Meterware zu kaufen und selbst in Metallkassetten einzulegen. Die Kassette hat Vorzüge: Absolut lichtdicht, leicht sauberzuhalten und niemals den Film verkratzend, da sie sich in der Kamera automatisch öffnet, über das Laden der Metallkassette unterrichtet eine Sonderanleitung.
Zur LEICA M3 ist nur die Metallkassetten, die durch einen hellen Knopf gekennzeichnet ist, verwendbar.