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Leica Geschichte – So kam es zur Kamera

Leica Geschichte - das Werk in Wetzlar

VG Wort

Wenn es um die Geschichte der Leica Kamera geht, haben dabei zwei Männer ganz besondere Verdienste. Als allererster natürlich Oskar Barnack, als der Vater und Konstrukteur dieser Kamera. Er war im Jahr 1911 als Meister der Versuchsabteilung der Firma E. Leitz nach Wetzlar gekommen. Dort baute sein Freund Mechau seinen berühmten Kinoprojektor mit optischem Ausgleich, und Barnack konstruierte so nebenbei einen Kinoaufnahmeapparat, mit dem sich viele Begebenheiten festhalten ließen.

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Schon seit vielen Jahren war Barnack ein begeisterter Fotograf und manches Dutzend 13 x 18 cm Platten hatte er schon verarbeitet. Da er recht klein und zart gebaut war, an chronischer Bronchitis und später an Asthma litt, hatte ihn das Gewicht dieser großen Kameras von damals immer sehr gestört. Vor allem weil man nicht nur Kamera, Stativ sondern auch noch einiges Zubehör mitnehmen musste um dem Hobby nachzukommen. Bereits im Jahr 1905 machte Barnack Versuche mit einer besonderen Einrichtung um 20 Bilder auf eine Platte 13 x 18 cm nebeneinander zu reihen. Allerdings gefiel Barnack das Ergebnis nicht. Die entwickelten Bilder waren qualitativ nicht nach seinen Vorstellungen.

Als er dann mit der Kinoaufnahmekamera arbeitete, baute er sich hierzu noch eine kleine Kamera für Belichtungsproben, und dabei kam ihm der alte Gedanke von den kleinen Bildern wieder ins Gedächtnis. Nur größer müsste das Format sein. Er verdoppelte es in der Länge, also 24 mm breit und 36 mm lang, und das Format für die Leica war geschaffen. Wie er selbst erzählte, ohne irgendwelche Grübeleien. Dann begann er mit der eigentlichen Konstruktion, ohne Einschränkungen, völlig frei, konnte er etwas Neues schaffen, eine Weltsensation.

Es ist sicher ein wichtiger Faktor dabei gewesen, dass Barnack jahrelang mit großen Plattenformaten fotografiert hatte und in seinen Ansprüchen sehr kritisch war. Er hat dann mit diesem ersten Modell über 10 Jahre selbst gearbeitet. 1923 bekam er den Auftrag, seine Kamera fabrikationsreif zu machen, aber es gab sehr viele warnenden Stimmen innerhalb der Firma Leitz, die große Bedenken hatten, auf einem gänzlich anderen Gebiet eine neue Fabrikation zu starten. Und hier ist es besonders der Verdienst von Dr. Ernst Leitz sen., in einer denkwürdigen Besprechung innerhalb der Firma entschieden zu haben:

„Barnacks Kamera wird gebaut“

Dr. Ernst Leitz sen

Leica Kameras – eine Erfolgs-Geschichte

Heute erinnert ein Schild im alten Leitz-Werk an den Ort, an dem im Jahre 1924 die Entscheidung für die Fabrikation der von Oskar Barnack geschaffenen Leica getroffen wurde.

Der offizielle Produktionsbeginn wird auf 1925 datiert, den in diesem Jahr wurde die Leica auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die ersten Kameras wurden allerdings bereits 1924 hergestellt und bereits im Dezember des Jahres ausgeliefert.

Es besteht kein Zweifel, dass die Leica von Anfang an ein Erfolg war. Auch der hohe Preis wurde von den Käufern akzeptiert.

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1914

Oskar Barnack konstruiert den ersten funktionsfahigen Prototyp der LEICA für 35 mm Kinofilm. Er besteht aus einem Ganzmetallgehäuse, hat ein versenkbares Objektiv und einen Schlitzverschluss, der allerdings noch, nicht überlappt. Ein angeschraubter Objektivdeckel, der beim Filmtransport vorgeschwenkt wird, verhindert den Lichteinfall. Die Kamera ist unter der Bezeichnung Ur-LEICA in die Geschichte der Fotografie eingegangen.

Ur-Leica aus der Leica Geschichte
Die Ur-Leica

Im März 1914 ist sie fertig, das erste von Oskar Barnack konstruierte Muster einer 35mm Fotokamera für perforierten 35mm Kinofilm. Barnack nennt die Kamera „Liliput“, weil klein und kompakt. Heute bezeichnet man dieses erste Exemplar als die „Ur-Leica“, davon gibt es noch ein Modell, im Werk Wetzlar.

1923

Die ersten 31 LEICA-Kameras, mit Nummern von 100 bis 130, werden von Hand gefertigt. Mit diesen wird der Markt erforscht. Das Objektiv ist der aus 5 Linsen bestehende LEITZ ANASTIGMAT. 1:3,5/50 mm, gerechnet von Prof. Dr. Max Berek. Der Schlitzverschluss überlappt selbsttätig, gleicht die Geschwindigkeit der beiden Rollos automatisch aus und das Bildzählwerk schaltet sich gleichzeitig weiter. Diese Kamera schützt den Benutzer zum ersten Mal in der Geschichte der Fotografie vor unbeabsichtigten Doppelbelichtungen.

1924

Dr. Ernst Leitz lässt die Leica von Fotografen, Fotospezialisten, Wissenschaftlern usw. beurteilen. Obwohl eine ganze Anzahl der befragten Experten die Kamera ablehnt und auch in der Firma Leitz selbst erhebliche Skepsis besteht, entscheidet Dr. Ernst Leitz II: „Barnacks Kamera wird gebaut„. Der Handelsname LEICA für LEItz CAmera wird als Warenzeichen angemeldet.

1925

Die Premiere des Leica Model A (bzw. Leica I) auf der Leipziger Frühjahrsmesse. Die ersten Kameras hatten Bereks 50-mm-Elmax-Objektiv in einer nicht austauschbaren Fassung. Der Name Elmax ist angeblich nach Bereks Hund Max benannt. (Später wurde das 50-mm-Hektor-Objektiv eingeführt und soll wieder nach einem anderen seiner Hunde benannt werden). 

Leica hat im ersten Jahr 1.000 Kameras verkauft (und bis zum Tag der Präsentation bereits 800 hergestellt). LEICA-Modell A (auch bekannt als LEICA I ohne Auswechselfassung), zunächst mit ELMAX 1:3,5/ 50 mm, später mit ELMAR® 1:3,5/50 mm, geht in Serienfertigung. Als die Kamera auf der Leipziger Frühjahrsmesse ausgestellt wird, ruft sie beträchtliches Aufsehen hervor.

1926

Leica überreichte Dr. Paul Wolff die Leica I Nummer 2000, der später ein großer Botschafter der Leica Kamera wurde.

Das historische Leica Modell B (besser bekannt als Compu-Leica) mit Compur-Verschluss, der Belichtungszeiten von 1 bis 1/300 sec. erlaubt, geht nun in die Fertigung. Als Objektiv besitzt die Kamera ein versenkbares Elmar 3,5 50mm.

Compur-Leica

Beide Bauarten des Compur-Verschlusses werden in diesem seltenen LEICA-Modell verwendet. Weniger als 1 500 Kameras werden von dieser Serie bis zur Einstellung der Produktion gefertigt.

Gleichzeitig stellt Leitz den ersten Kleinbildprojektor her. Er trägt den Namen ULEJA, besitzt ein Projektionsobjektiv von 80 mm Brennweite, läßt sich wahlweise mit einer Niederspannungslampe 30 V/100 W oder einer Netzspannungslampe 100 W bestücken und hat bereits ein 3-Iinsiges Kondensorsystem. Es lassen sich sowohl Diapositive als auch Filmstreifen projizieren.

1927

In dieses Jahr fällt bereits das Erscheinen des ersten variablen Kleinbildvergrößerungsgeräts FILOY mit halbdiffuser Beleuchtungseinrichtung.

Aufrüsten einer Leica

Die Kameras wurden von Anfang an mit einer Garantiekarte geliefert, mit der die Kamera auf die neueste Leica-Version aufgerüstet werden konnte. Dies war natürlich eine großartige Möglichkeit, den Kunden das Vertrauen zu schenken, dass ihre Investition in eine Leica ein Leben lang war. Die Ironie daran – gesehen mit dem, was wir heute wissen – ist natürlich, dass diejenigen, die in den 1930er Jahren ihre allererste Leica-Kamera aufrüsten ließen, unwissentlich ihre Möglichkeit zerstörten, diese allererste Leica für einige Millionen zu versteigern.

Eine Leica kostete 1928 in den USA 88 US-Dollar (entspricht 1.129 US-Dollar im Jahr 2014).

1929

Der zweite Kleinbildprojektor kommt unter der Bezeichnung GNOM auf den Markt. Das Projektionsobjektiv hat 64 mm Brennweite. Als Lichtquelle dient die Niederspannungslampe 30 V/100 W.

1930

Die erste LEICA mit Wechselgewinde, das LEICA- Modell C (auch als LEICA I mit Auswechselfassung bezeichnet), geht in die Fertigung. Folgende Objektive sind verwendbar: Weitwinkelobjektiv ELMAR 1:3,5/35 mm, Normalobjektiv ELMAR 1:3,5/50 mm und als lange Brennweite ELMAR 1:4,5/135 mm. Sonst entspricht das LEICA-Modell C dem Modell A.

Leica I Modell C
Leica I Modell C – © Horst K. Berghäuser

Die LEICA Nr. 60 000, ein Modell A, kommt aus der Produktion. Kurz darauf wird die Fertigung dieses Modells mit fest eingebautem Objektiv eingestellt. Die letzten Kameras dieser Serie werden mit dem HEKTOR® 1:2,5/50 mm, einem der ersten lichtstarken Objektive der Welt, ausgestattet.

1931

Curt Emmermann gründete und schrieb 1931-1942 das erste wegweisende Leica-Magazin „Die Leica“, den Vorläufer der Leica Fotografie International , die heute als LFI bekannt ist.

Leitz stellt zwei neue LEICA-Objektive vor: Das ELMAR 1:4/90 mm und das HEKTOR 73 mm mit der damals geradezu sensationellen Lichtstärke von 1:1,9. Das HEKTOR 1:2,5/50 mm ist jetzt ebenfalls mit Wechselgewinde erhältlich. Das LEICA-Modell C wird in verbesserter Form als LEICA I (auch bekannt als LEICA-Standard) auf den Markt gebracht. Diese Kamera hat nunmehr einen ausziehbaren Rückspulknopf.

Der neue LEITZ-Projektor, genannt UDIMO, ist mit dem ersten Wechselschieber der Welt ausgerüstet. Dieser nimmt Dias mit Außenformat 5×5 cm auf.

1932

Die Leica II kommt auf den Markt. Damit kann man schnell fokussieren und auch andere Objektive anbringen mit inzwischen standardisiertem Gewinde.

Die LEICA II bietet als wichtige Neuerung den eingebauten, gekuppelten Entfernungsmesser zur Verwendung einer großen Objektivfamilie. Gleichzeitig wird das leichte, schlanke ELMAR 1:6,3/105 mm, das unter dem Namen „Berg-ELMAR” berühmt werden soll, angekündigt. Die LEICA ist jetzt eine echte Systemkamera mit 7 auswechselbaren Objektiven, die genormte Wechselgewinde haben und sich mit dem Entfernungsmesser kuppeln. Die Objektive sind.

ELMAR 1:3,5/35 mm                   ELMAR 1:4/90 mm

ELMAR 1:3,5/50 mm                   ELMAR 1:6,3/105 mm

HEKTOR 1:2,5/50 mm                 ELMAR 1:4,5/135 mm

HEKTOR 1:1,9/73 mm

Weiteres wichtiges Zubehör sind 3 Nahgeräte zur LEICA für Reproduktionen von 1:1 bis zum Großformat sowie der LEITZ-Vergrößerungsapparat für 35 mm-Film VALOY’

Die LEICA II Nr. 100 000 wird noch im Jahre 1932 gefertigt.

1933

Leica III ist mit langsamen Geschwindigkeiten auf dem vorderen Zifferblatt angekündigt. Auch Leica 250 Reporter wurde angekündigt (eine Leica III mit einem 250-Bild-Magazin; 10 Meter Film). Heute ein sehr seltenes und teures Sammlerstück. Einige wurden mit Originalteilen von Ottmar Michaely in Wetzlar restauriert , einem unabhängigen Reparaturbetrieb, der in den 1980er Jahren viele der Originalwerkzeuge und -teile von Leitz übernommen hat.

1933 eröffnete Leica Wetzar ein Büro in Wien, Österreich, sowie Niederlassungen in Ungarn und Yogoslawien unter der Leitung von Herrn Alfred Boch (später Vizepräsident von Leica in New York).

Die langen Zeiten von 1 bis 1/20 sec werden über einen Langzeitknopf an der Frontseite der Kamera eingestellt. Zusammen mit der LEICA III erscheinen außerdem 3 neue auswechselbare Objektive: Das lichtstarke SUMMAR® 1:2/50 mm, das HEKTOR 1:4,5/135 mm und das erste Tele-Objektiv von Leitz, das TELYT® 1:4,5/200 mm zum ersten Spiegelreflexansatz VISOFLEX® I.

Schließlich wird der FOCOMAT® I, das erste Vergrößerungsgerät mit automatischer Scharfeinstellung, in das Lieferprogramm aufgenommen.

1934

Zu dieser Zeit veranstaltete der Fotograf Anton F. Baumann Leica-Diashows in ganz Deutschland und zeigte seine eigenen Fotos, die mit der Leica gemacht wurden, und Leica konnte tatsächlich sehen, wie der Verkauf stieg, wo immer er hinging. Außerdem verfasste er 1938 das Buch „ Das Leica-Buch in Farbe “. Als Anton F. Baumann in die USA auswanderte, übernahm der Leica-Mitarbeiter Walther Benser dieses sehr erfolgreiche Unternehmen und weitete es in den folgenden Jahren auf viele weitere Standorte in Europa und den USA aus. Das war vor dem Fernsehen, also besuchten tausende oder mehr Menschen eine Live-Diashow, bei der Walther Benser zwei Stunden lang Dias zeigte und über den Umgang mit der Kamera erzählte. In Italien zum Beispiel machte er eine zweimonatige Tour mit 30 Shows, wie er in seinem Buch “ My Life With the Leica “ schreibt“ (1990).

250 Aufnahmen lassen sich mit der „LEICA 250” ohne Nachladen machen, denn dieses Modell besitzt eine große Spulenkammer für 10 m Film. Filmtransport von Kassette zu Kassette macht das Rückspulen unnötig. Die „LEICA 250” ist damit bis heute die einzige LEICA ohne Rückspuleinrichtung. In den anderen Einzelheiten entspricht diese Kamera der LEICA III. Weniger als 1 000 Exemplare dieser „Riesen- LEICA” werden in kleinen Serien zwischen‘ 1934 und 1942 gefertigt. Als weiteres Zusatzobjektiv für die Benutzung am Spiegelreflexansatz wird außerdem in diesem Jahr das große TELYT 1:5/400 mm vorgestellt.

1935

Die Leica Kamera ist heute die profitabelste Abteilung der Firma Leitz. Leica G (Leica IIIa) wurde mit einer zusätzlichen Verschlusszeit von 1/1000 angekündigt.

Die neue LEICA lila bietet die zusätzliche Verschlußzeit von 1/1000 sec. Nebeneinander werden jetzt die LEICA I, II, III und lila gefertigt. An alle Kameras paßt der anstelle des Bodendeckels ansetzbare Schnellaufzug. Durch das neue Weitwinkel-Objektiv HEKTOR 1:6,3/28 mm und das Portraitobjektiv THAMBAR 1:2,2/90 mm wird die Zahl der auswechselbaren LEICA-Objektive auf 13 mit 9 Brennweiten von 28 bis 400 mm erweitert. Das ergibt Aufnahmewinkel von 76 bis 6°.

1936 (meine Mutter wird geboren)

Gerda Taros Foto von 1936 aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Sie war eine kräftige, nicht sehr große, blonde Frau mit einer Leica III und einem 5cm Summar-Objektiv, die zufällig auch die erste weibliche Kriegsfotografin war, die (1910-1937) starb. Robert Capa und Gerda Taro hatten 1935-1937 eine romantische Beziehung und ihre und Robert Capas Fotos erscheinen in dem Buch „Death in the Making“ (1938).

Die große amerikanische Zeitschrift LIFE wird im November gegründet. Zum ersten Vier-Mann-Team gehört Alfred Eisenstaedt, der bekannte LEICA-Fotograf.

Die 200 000. LEICA, ein Modell lila, wird gebaut.

Am 16. Januar 1936 stirbt Oskar Bamack nach einer Lungenentzündung.

Leica Geschichte 1936
Gerda Taros Foto von 1936 aus dem Spanischen Bürgerkrieg

Leni Riefenstahls „Der-Diskus-Werfer“ ist eine von vielen herausragenden Fotografien, die sie mit der Leica gemacht hat. Sie lebte ein langes Leben von 101 Jahren (1902-2003) und war als Propagandafilmerin und Fotografin der Nazis 1932-1938 „auf der falschen Seite der Geschichte“. Der Dokumentarfilm „ Das wundervolle schreckliche Leben der Leni Riefenstahl “ (1993) gibt einen Einblick in ihr Leben. Mit ihrer Leicaflex SL hat sie in den 70er Jahren auch Fotoprojekte in Afrika durchgeführt.

Leica Geschichte 1936 Diskuswerfer
Leni Riefenstahls „Der-Diskus-Werfer“ 1936 mit Leica III.

1937

Auf der internationalen Jagdausstellung wird erstmals ein 10×60 Fernglas von Leitz gezeigt, das als Handfernglas 10fache Vergrößerung, 6m Austrittspupille sowie 102 m Sehfeld auf 1.000 Meter und damit ein ein Optimum an Sehleistung bis in die tiefe Dämmerung bringt.

1938

Leica IIIb wurde mit näher beieinander liegenden Entfernungsmessern und Sichtfenstern angekündigt.

Der Kleinbildprojektor PARVO wird neu auf den Markt gebracht. Er ist ausgerüstet mit 100 Watt-Lampe und der gleichen lichtstarken Optik wie der Kleinbildprojektor VIII S. Dieses Modell wurde in immer wieder verbesserter Form und später mit 150 Watt-Lampe über 25 Jahre lang gefertigt.

1939

Ein Fortschritt wird durch-die Konstruktion des neuen LEICA-Objektivs SUMMITAR® 1:2/50 mm erreicht. Es handelt sich um einen 7-linsigen Gaußtyp, dessen großdimensionierte Vorder- und Hinterlinse die Vignettierung auf ein bisher nicht gekanntes Mindestmaß beschränkt. Eine hervorragende Ausleuchtung bis in die äußersten Bildecken und eine gesteigerte Schärfeleistung sind weitere Merkmale dieser Neuentwicklung. Das SUMMITAR ist darüberhinaus eines der ersten Objektive der Welt mit Anti-Reflex-Belag, einem dünnen Film von Magnesium-Fluorid, der auf die Außenfläche der Linsen aufgedampft ist. Die Reflexion wird vermindert, die Lichtdurchlässigkeit und der Bildkontrast werden erhöht.

Die Lieferung von Leica-Kameras in die USA endet 1939 als Folge des Zweiten Weltkriegs und auch das amerikanische Magazin Leica Photography hört auf zu existieren.

Zwischen August 1939 und Anfang 1940 hat die US-Armee einige Lieferungen der Restbestände der Leica IIIA und IIIB übernommen. Die Leica IIIC und „Wartime“ IIIC K wurden während des Zweiten Weltkriegs nie außerhalb Deutschlands verkauft, außer in neutrale Länder wie Spanien, Schweden und die Schweiz. Einige Kameen wurden auch an die japanische Luftwaffe und Marine geliefert. Die wenigen und seltenen Modelle aus dieser Zeit bestehen auch aus Kameras, die zwischen Juni 1940 und Mai 1945 von alliierten Streitkräften erbeutet wurden.

1940

Nach nunmehr 16 Jahren LEICA-Serienproduk- tion setzt das Modell IIIc einen neuen Maßstab. Der Kamerakörper wird um 2,8 mm verlängert. Die äußeren Bedienungselemente sind zwar die gleichen wie bei der LEICA Illb, doch sind im Inneren konstruktive und technische Verbesserungen verwirklicht. Außerdem besitzt die LEICA IIIc eine Deckkappe aus einem Stück; das neue Modell ist somit staubdichter als seine Vorgänger.

1946

Leica Nr. 400.000 wird hergestellt.

1947

Der Winter 1946-1947 stoppte für zwei Monate die gesamte Produktion von Leica-Kameras in Wetzlar. Dies war die Leica, die nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Verwaltung der Joint US/UK Export-Import Agency stand, also war nicht nur das Wetter eine Grenze.

Von 1947 – 1964 wurden in Großbritannien Kopien von Leica hergestellt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die Alliierten deutsche Patente beschlagnahmt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Unternehmen, das die Kamera produzierte, war Reid and Sigrist Ltd., ein Hersteller von Flugzeugteilen mit Sitz in Leicester. Die Reid wurde im Mai 1947 angekündigt, war aber erst 1951 wirklich verfügbar. Die Produktion dauerte bis 1964, als Ersatzteile an AW Young Ltd verkauft wurden und Reid und Sigrist Ltd zu ihrem normalen Geschäft zurückkehrten.

1949

Die Möglichkeiten des LEICA-Systems werden durch das Balgeneinstellgerät um ein Mehrfaches erweitert. Diese grundsätzliche Neuerung wird in Verbindung mit dem verbesserten Spiegelreflexansatz VISOFLEX I benutzt. Weitere Neuheiten des Jahres 1949 sind das SUMMARIT® 1:1,5/50 mm, ein verbessertes, lichtstärkeres Normalobjektiv, und das Weitwinkelobjektiv SUMM ARON® 1:3,5/35 mm, ein ungewöhnlich scharf zeichnender Gaußtyp.

Zur technischen und wissenschaftlichen Fotografie mit dem VISOFLEX-Ansatz in Verbindung mit Mikroskopen oder dem Reproduktionsgerät REPROVIT® erscheint die LEICA Ic ohne Sucher und ohne Entfernungsmesser.

In diesem Jahr wurde außerdem das Leitz-Glasforschungslaboratorium gegründet.

1949 kann das Unternehmen auf 100 Jahre seiner Geschichte zurückblicken.

Am 15. Oktober stirbt der Senior der Leitz-Wissenschaftler Prof. Dr. Max Berek.

1950

Bis zu diesem Jahr war die Verwendung der LEICA mit Blitzgeräten nur durch besondere Ausführung I möglich. Die neue LEICA Illf, die erste Neukonstruktion von Leitz nach dem Kriege, sieht eine eingebaute Synchronisation für alle Lampen- und Elektronenblitzgeräte vor. Ebenfalls in diesem Jahr wird das SUMMAREX® 1:1,5/85 mm “vorgestellt, das bisher lichtstärkste Objektiv dieser Brennweitengruppe. Die 500 000 LEICA, ein Modell IIIc, wird fertiggestellt.

Leica IIIf
Leica IIIf – © Horst K. Berghäuser

Leica IIIf wurde angekündigt. Ausgewählte kamerainterne Blitzsynchronisation. Ein Selbstauslöser wurde 1954 als werkseitig installierte Option angeboten, was viele dazu veranlasste, ihre Leica IIIf für diese Funktion einzusenden.

1952

Leica IIf wurde angekündigt. Ähnlich wie das zwei Jahre zuvor erschienene IIIf-Modell, jedoch ohne die langsame Kurzwahl.

Die Produktionsstätte in Midland, Ontario, Kanada wird gegründet.

Nach vielen Überlegungen wurde schließlich Kanada als der logischste Ort ausgewählt. Immerhin war Nordamerika der größte Exportmarkt (wie auch heute noch, wo ca. 75 % der Leica Produkte verkauft werden).

1953

Einen weiteren großen Fortschritt in der Kleinbildfotografie bringt das neue SUMMICRON® 1:2/50 mm. Diese Gauß-Typ-Konstruktion besitzt 7 Linsen, davon 4 aus Lanthangläsem. Es handelt sich um thoriumfreie Gläser aus seltenen Erden, die in . dem 4 Jahre vorher geschaffenen eigenen Glasforschungslaboratorium der Leitz-Werke entwickelt wurden. An Auflösungsvermögen, Kontrast und Vignettierungsfreiheit übertrifft das SUMMICRON sogar das berühmte ELMAR 1:3,5/50 mm, das lange Zeit als führendes Kleinbild-Objektiv angesehen wurde.

1954

Eine neue Ära der Kleinbildfotografie beginnt. Nach dem Bau der LEICA Nr. 700 000 wird die LEICA M3 auf den Markt gebracht. Diese neue Kamera ist mit einem kombinierten Leuchtrah- men-Meßsucher ausgerüstet. Beim Einsetzen der LEICA-Objektive von 50, 90 und 135 mm Brennweite spiegelt sich automatisch der zugehörige Bildrahmen ein. Außerdem ermöglicht das 35 mm SUMMARON mit eingebautem Sucher-Vorsatz die Verwendung dieser Brennweite auch an der Leica M3. Die Leica M3 ist die erste Kleinbildkamera der Welt mit Sucher für 4 Brennweiten. Sie bringt einen weiteren bedeutenden Fortschritt: Der leuchtend helle Sucher mit automatischem Parallaxausgleich über den gesamten Einstellbereich der verwendbaren Objektive.

Leica M3 mit 50mm Summicron
Meine Leica M3 mit 50mm Summicron – © Horst K. Berghäuser

Mit der LEICA M3 gibt es daher keine Bilder mit abgeschnittenen Füßen und Köpfen mehr. Weitere Vorzüge der LEICA M3 sind: Automatisches Bildzählwerk, Schnellschalt- hebel und Objektiv-Schnellwechselbajonett von ungewöhnlicher Präzision und Robustheit. Von Leitz werden Bajonettzwischenringe angeboten, so daß Gewinde-Objektive auch am Modell M3 verwendet werden können. Zusammen mit der LEICA M3 wird der Belichtungsmesser LEICAMETER® angeboten, der sich mit dem Zeiteinstellknopf kuppelt. Außerdem erscheinen noch zwei neue Leitz-Objektive: Das Weitwinkel SUMMARON 1:5,6/28 mm und das HEKTOR 1:2,5/125 mm, ein lichtstarkes Objektiv zur Verwendung am Spiegelreflexansatz VISOFLEX. Somit stehen dem LEICA-Fotografen jetzt 11 verschiedene Objektive zur Verfügung.

Markteinführung der Leica M3 mit Leica M-Bajonett (Modellcode IGEMO). Dies war eine ganz neue Idee – schneller Wechsel der Objektive. Seitdem können alle Leica M-Kameras sowohl den Leica M-Bajonett-Anschluss als auch alle bisherigen Objektive mit Schraubanschluss verwenden (Man kauft einen kleinen Adapter von Schraub- auf M-Anschluss und es funktioniert genauso an einer Kamera mit M-Bajonett-Kamera).

1956

Für Berufsfotografen und insbesondere für den Reporter wird bei Leitz eine begrenzte Serie von 500 speziellen M3-Kameras gefertigt. Die sogenannte LEICA MP erlaubt die Verwendung des LEICAVIT® MP. Es handelt sich um eine Schnellaufzugseinrichtung, die anstelle des Bodendeckels angesetzt wird und schnelle Serienaufnahmen ermöglicht.

Fortschrittlich ist das Vergrößerungsgerät FOCOMAT IIc. Es ist universell zum Vergrößern von Schwarzweiß- und Farbnegätiven von 24 x 36 mm bis 6 x 9 cm geeignet. Der FOCOMAT IIc besitzt einen Wechselschlitten für zwei FOCOTAR®-Objektive, automatische Scharfeinstellung und beleuchtete Skalen, die die jeweils eingestellte Vergrößerung bei beiden Objektiven angeben. Die Objektivausstattung zum FOCOMAT IIc umfaßt das FOCOTAR 1:4,5/60 mm für Negativformate bis 24 x 36 mm und das FOCOTAR 1:4,5/ 95 mm für Negative bis 6 x 9 cm.

Zwei neue LEICA-Objektive werden außerdem vorgestellt: Das verbesserte Tele-Objektiv TELYT 1:5/400 mm und das SUMMICRON® 1:2/50 mm mit Doppelschnecke für Normal- und Nahbereich: Neben dem Normalbereich von Unendlich bis 1 m ist es auch im Nahbereich bis 48 cm verwendbar.

Eine völlig neuartige Entwicklung auf dem Fernglassektor stellt das AMPLIVID® 6 x 24, ein Weitwinkelglas mit einem Sehfeld von 212 m auf 1000 m Entfernung, dar. Verschiedene Leitz-Patente sind hier verwirklicht. Dieses Fernglas zeichnet sich durch ein geringes Volumen aus und besitzt erstmals in der Geschichte der Ferngläser einen Umkehrsatz mit Oberflächenspiegel.

In dieses Jahr fallt der Tod des Seniorchefs Dr. Ernst Leitz II, dessen Vertrauen in Oskar Bamacks Erfindung die Entwicklung der LEICA und damit der Kleinbildfotografie schlecht-, hin ermöglichte. Kurz vor seinem Tod erlebt er noch mit, wie die LEICA M3 Nr. 800 000 dem damaligen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Konrad Adenauer, überreicht wird.

Die Söhne von Ernst Leitz II.; Ernst Leitz III, Ludwig Leitz und Günther Leitz übernehmen nach dem Tod ihres Vaters die Geschäftsführung. Man bringt bei Leitz eine begrenzte Stückzahl der Leica M3 heraus, speziell gefertigt als die Leica MP („P“ steht für „Profi“). Der heute sehr begehrte Leicavit MP ersetzt den Bodendeckel.

1957 (mein Geburtsjahr)

Die Leica IIIg, die letzte Kamera mit Objektiv-Wechselgewinde, kommt auf den Markt. Sie besitzt einen vergrößerten Sucher mit Leuchtrahmen für 50 und 90 mm LEICA-Objektive. Wie die LEICA M- Modelle bietet sie automatischen Parallaxausgleich. Für wissenschaftliche und technische Fotografie erscheint gleichzeitig die LEICA lg. Durch Entwicklung verbesserter Glassorten ist es möglich, das weltberühmte ELMAR 1:3,5/ 50 mm neu zu rechnen. Es ist bei gleicher Bildleistung mit 1:2,8 um 50% lichtstärker.

Summarit-Summilux 50mm
Leica Summarit-Summilux 50mm – © Horst K. Berghäuser

1957 beginnt Leica den Wechsel vom 50mm Summarit ƒ1,5 zum Summilux ƒ1,4 vorzubereiten. Oben ein Foto eines der ersten Prototypen aus dem Jahr 1957. Erst zwei Jahre später 1959 erscheint dann das erste Summilux-M 50mm.

1958

Als Neuheit im Leitz-Kameraprogramm hat die LEICA M2 Bildrahmen für die 3 meistgebrauch- ten LEICA-Objektive von 35, 50 und 90 mm Brennweite. Wie die LEICA M3 hat auch das Modell M2 einen Leuchtrahmen-Messsucher mit Parallaxausgleich. Die 3 Bildrahmen spiegeln sich ebenfalls automatisch beim Einsetzen der Objektive ein. Der Schnellschalthebel transportiert den Film jeweils mit einem Hebeischwung um eine Bildlänge weiter. Da der Schnellaufzug LEICA VIT MP auch an die LEICA M2 ansetzbar ist, läuft die LEICA MP wieder aus der Fertigung aus. Mit dem neuen, bemerkenswert kleinen Spiegelreflexansatz VISOFLEXII läßt sich die LEICA in eine leistungsfähige Spiegelreflexkamera umwandeln.

Leica M2: Leica Geschichte
Leica M2 – © Horst K. Berghäuser

Eine ganze Reihe neuer LEICA-Objektive wird vorgestellt. Da ist zunächst das Ultra- Weitwinkelobjektiv SUPER-ANGULON® 1:4/21 mm mit einem Aufnahmewinkel von 92°. Ferner die beiden Weitwinkelobjektive SUMMARON 1:2,8/35 mm und SUMMI- CRON 1:2/35 mm, sowie die mittellangen Brennweiten ELMARIT® 1:2,8/90 mm und SUMMICRON 1:2/90 mm. In allen diesen neuen Objektiven finden Glassorten hoher Brechkraft Verwendung. Das LEICA-System bietet damit SUMMICRON-Qualität in den populärsten Brennweiten 35, 50 und 90 mm.

In diesem Jahr wird auch der PRADOVIT®, ein automatischer Kleinbildprojektor für Dias bis zum Nutzformat 38 x 38 mm, vorgestellt. Das Diamagazin wird von einer ganzen Reihe . anderer Firmen mit übernommen und später als Gemeinschaftsmagazin bekannt. Zum PRADOVIT liefert Leitz ein neues Projektionsobjektiv, das COLORPLAN® 1:2,5/90 mm. Dank seiner hohen Qualität nimmt es eine Sonderstellung ein und wird später als „König 1 unter den Projektionsobjektiven” bezeichnet.

Leitz präsentiert die neue Leica M2, die als preiswerte Alternative zur M3 angeboten wird. Ab sofort ist der Sucher und Entfernungsmesser Standard bei allen M-Modellen.

1959

Das neu entwickelte SUMMILUX® 1:1,4/50 mm ist eine 7-linsige Gaußtyp-Variante.

4 Einzellinsen. Dieses Objektiv setzt neue Maßstäbe in der Fotografie mit Tele-Objektiven, speziell bei Farbaufnahmen.

Dem wachsenden Interesse an der Fotografie mit dem VISOFLEX-Ansatz kommt Leitz mit einer neuen Kamera ohne Entfernungsmesser nach. Die LEICA Ml besitzt einen Leuchtrahmen-Sucher mit automatischem Parallaxausgleich für 35 und 50 mm Objektive.

Leica Summilux-M 50mm von 1962
Summilux-M 50mm von 1962 – © Horst K. Berghäuser

1960

Leitz betritt einen neuen Produktionszweig: Das Gebiet des 8 mm Schmalfilms. Die LEICINA® 8S ist eine richtungsweisende Doppel-8-mm-Filmka- mera mit elektrischem Filmantrieb, vollkommen parallax- und flimmerfreiem, gro!3em Reflexsucher und Belichtungsautomatik mit Cadmiumsulfid-Fotowiderstand. Die funktionelle Form mit eingebautem, ausklappbarem Handgriff und ausschwenkbarer Stimstütze erlaubt verwacklungsfreies Freihandfilmen.

Außerdem werden neue Zusatzgeräte zum LEICA-System vorgestellt. Das SUMMILUX 1:1,4/35 mm ist der Welt lichtstärkstes Weitwinkelobjektiv. Ausschließlich für die Verwendung am Spiegelreflexansatz VISOFLEX II wurde das ELMAR 1:3,5/65 mm gerechnet. Es bietet einen Einstellbereich von Unendlich bis 33 cm. Das neue ELMAR 1:4/135 mm ergibt eine weitere Steigerung an Bildqualität und Lichtstärke in dieser wichtigen Brennweite. Ein neues Gerät für exaktes Einstellen im Nahbereich ist das Balgeneinstellgerät II zur Verwendung am VISOFLEX II. Das Jahr 1960 bringt die millionste LEICA. Die LEICA M3 Nr. 1 000 000 wird Dr. Ludwig Leitz, dem innerhalb der Geschäftsführung der Leitz-Werke die Entwicklungs- und Konstruktionsaufgaben obliegen, überreicht.

1961

In New York wird das Schaffen von Alfred Eisenstaedt gewürdigt. Bei der Eröffnungszeremonie des Time-Life-Buildings überreicht Mr. Henry Mann, der Präsident der E. Leitz, Inc., New York, Alfred Eisenstaedt die 1 000 001ste LEICA, ein Modell M3, mit Summilux 1:1,4/50 mm.

Ein weiteres Tele-Objektiv, das TELYT 1:4,8/280 mm zur Verwendung am VISOFLEX- Ansatz, wird vorgestellt. Dieses Objektiv besitzt in etwa den gleichen Aufbau, der zuerst beim TELYT 1:4/200 mm verwendet wurde.

1962

Leitz bringt den 8 mm Filmprojektor CINOVID® mit automatischer Filmeinführung auf den Markt. Der CINOVID bietet Drucktastenbedienung und strahlend helle Schirmbilder. Zur Beleuchtung dient die 8 V/50 W-Ellipsoid-Spiegellampe. Die Objektive ELKJNON® 1:1,3/18 mm und ELKJNON 1:1,2/20 mm sind auswechselbar. Das Kleinbildprojektoren-Programm wird durch den PRADOLUX® mit 12 V/100 W Niedervoltlampe und bequemer Einknopfbedienung ergänzt.

1963

Auf der photokina 1963 werden von Leitz erneut einige hervorragende Neuheiten vorgestellt. Der Spiegelreflexansatz VISOFLEXIII bietet drei Einstellmöglichkeiten der Spiegelbewegung: Springspiegel, weiches Wegklappen und Arretierung des Spiegels in ausgeschwenkter Stellung.

Der Welt lichtstärkstes 21 mm-Kleinbild-Objektiv ist die Weiterentwicklung des SUPER- ANGULON 21 mm, jetzt mit der Lichtstärke 1:3,4. Das neue Objektiv ist um 50% licht- . stärker als das frühere mit 1:4. Trotz seines großen Bildwinkels von 92° zeichnet es schon bei voller Öffnung über das gesamte Bildfeld bis in die äußersten Bildecken randscharf. Besonders Presse- und Sportfotografen begrüßen die Entwicklung des ELMARIT 1:2,8/ 135 mm, einer neuen lichtstarken Konstruktion zur Kupplung mit dem Meßsucher der LEICA. Ein eingebauter Suchervorsatz vergrößert den Sucherrahmen l,4fach. Das neue Objektiv kann an der LEICA M3 wie an der LEICA M2 verwendet werden.

Der neue CdS-Belichtungsmesser LEICA-METER MR zur LEICA erlaubt gezieltes Belichtungsmessen: Der Meßwinkel entspricht dem Aufnahmewinkel der 90 mm Objektive. Seine bedeutend gesteigerte Empfindlichkeit ermöglicht auch bei schwachem Licht sichere Belichtungsbestimmung.

Leica Geschichte: Leica-Meter

Eine grundlegende Neuentwicklung im Fernglasbau bedeuten die ebenfalls auf der photo- – kina 1963 vorgestellten Leitz-Ferngläser TRINOVID® 6 x 24,8 x 32 und 10 x 40. Die neuen | Gläser unterscheiden sich schon rein äußerlich von allen anderen Modellen. Ihre schlanke, .‘. elegante Form springt angenehm ins Auge. Und: die TRINOVID-Gläser sind handlicher. rxJ Selbst das 10 x 40 Glas ist noch ausgesprochen taschengerecht. Erstmals bei einem deut- . j sehen Markenglas ist in den TRINOVID-Ferngläsem eine echte Innenfokussierung ver- ^ wirklicht, die jeden Sog beim Einstellen vermeidet. Alle drei Modelle sind Großfeldgläser mit einem subjektiven Sehwinkel von 70°. Die neuartige Form und das kleinere Volumen wurden durch ein Umkehrsystem ermöglicht, das aus drei verkitteten Prismen, darunter einem Dachkantprisma, besteht. Die Produktion aller früheren Fernglasmodelle wird eingestellt.

1964

Ein neues 90 mm Objektiv wird vorgestellt. Das TELE-ELMARIT 1:2,8/90 mm ist eine echte Tele-Konstruktion. Es ist nur 10 mm länger als das SUMMILUX 50 mm. Noch vor Jahresende wird die automatische Filmeinführung des 8 mm Projektors CINOVID bis in die Aufwickelspule erweitert.

Ab sofort glaubt man bei Leitz/Leica an Spiegelreflexkameras, an dieser Idee geht das Traditionsunternehmen fast zugrunde. Die Leicaflex kommt auf den Markt mit einer großen Serie an Modellen und Objektiven.

1965

Als Neuentwicklung wird zum 1. März die langerwartete einäugige Spiegelreflexkamera LEICAFLEX® auf den Markt gebracht. Gleichzeitig mit der Kamera erscheinen 4 Objektive der meistgebrauchten Brennweiten, alle mit automatischer Springblende: ELMARIT-R 1:2,8/35 mm, SUMMICRON-R 1:2/50 mm, ELMARIT-R 1:2,8/90 mm und ELMARIT-R 1:2,8/135 mm. Die LEICAFLEX besitzt einen neu entwickelten Schlitzverschluß mit 1/2000 sec als kürzeste Belichtungszeit und mit Elektronen- blitz-Synchronisation bis 1/100 sec. Die Kamera zeichnet sich durch ein strahlend helles und großes Sucherbild mit Mikroprismen-Meßfeld in der Mitte aus.

Das TELE-ELMAR1:4/135 mm löst das bisherige LEICA-Objektiv ELMAR 1:4/135 mm ab.

Es handelt sich nach dem 90 mm TELE-ELMARIT um eine weitere kurzgebaute Konstruktion mit optimaler Leistung bereits bei offener Blende.

Im Laufe des Jahres werden sowohl ein weiteres LEICAFLEX-Objektiv als auch ein neues LEICA-Objektiv angeboten. Das SUPER-ANGULON-R 1:3,4/21 mm wird an der LEICAFLEX bei -ausgeklapptem Spiegel über einen Spezial-Spiegelsucher verwendet. Das ELMA- RIT 1:2,8/28 mm zur LEICA ist ein Neunlinser mit hervorragender Leistung und hoher Lichtstärke.

Die LEICA MD löst das Modell Ml ab. Das neue Kameragehäuse ist durch Arisetzen eines Spezialbodendeckels für Registrierzwecke einrichtbar.

Die Reihe der Ferngläser TRINOVID wird durch das neue Modell 7 x 35 B vervollständigt, das gleichermaßen von Normalsichtigen und Brillenträgern benutzt werden kann.

1966

Der neue PRADOVIT COLOR bietet als Nachfolger des bisherigen PRADOVIT zusätzliche Vorteile: für selbsttätigen Diawechsel einen eingebauten Zeitschalter mit einstellbaren Standzeiten zwischen ca. 3 und 30 sec. Sparschaltung für die Halogen-Glühlampe 24 V/150 W. Verbesserte Femfokussierung vor- und rückwärts durch Bewegen der Bildbühne. Verbesserter Diatransport über 4-faches Rollensystem. Als Zubehör läßt sich ein Magazin-Rückholer für die Endlosprojektion einbauen.

Zur LEICAFLEX wird das neue langbrennweitige ELMARIT-R 1:2,8/180 mm vorgestellt.

Ein neues Reprostativ ist sowohl für die LEICAFLEX als auch für LEICA mit VISOFLEX mit oder ohne Balgengerät geeignet.

Als eigentliche Sensation der photokina 1966 ist das neue hochlichtstarke LEICA-Objektiv. NOCTILUX® 1:1,2/50 mm anzusprechen. Es handelt sich um das erste Objekt der Welt, das in Serie mit asphärischen Linsenflächen hergestellt wird.

Für die LEICA mit VISOFLEX wurde eine neue Schnellfokussiereinrichtung TELEVIT® für die neuen langbrennweitigen Objektive TELYT 1:5,6/400 mm und TELYT 1:5,6/560 mm vorgestellt.

Im April startet die Produktion im Werk Oberlahn.

1966 ist auch das Jahr, in dem Leitz das Leitz 50 mm Noctilux-M f/1.2 auf den Markt bringt , das asphärische Oberflächen einbaut.

1967

Die Leica M4 kommt und der Film-Rückspulknopf ist plötzlich anders, mit einer kleinen Drehkurbel. Es werden im Sucher 4 Brennweiten angezeigt. Gleichzeitig mit der LEICA M4 löst die LEICA MDa die bisherige LEICA MD ab. Auch die MDa bietet das vereinfachte Filmeinlegen und -wechseln für alle handelsüblichen Kleinbildpatronen sowie LEICA-Kassetten.

Leica Geschichte: Leica M4
Leica M4 – © Horst K. Berghäuser

1968

Die LEICAFLEX SL mit Selektiver Lichtmessung durch das Objektiv wird vorgestellt. Eine neu entwickelte Sucherscheibe mit feinstmattiertem Mikroprismenraster für die Schärfenkontrolle über das ganze Bildfeld und zentralem Messfeld für das eindeutige Scharfeinstellen, die Schärfentiefe-Taste und ein vereinfachtes Filmeinlegen für alle handelsüblichen Kleinbildfilme sind die Verbesserungen gegenüber der LEICAFLEX mit Außenmessung.

Leica Geschichte: Leicaflex SL
Leicaflex SL – © Horst K. Berghäuser

Gleichzeitig erscheint zum LEICAFLEX-System ein neues 21 mm Objektiv, das SUPER- ANGULON-R 1:4/21 mm zur Beobachtung und Scharfeinstellung im LEICAFLEX-Su- cher. Ein sehr robustes Balgeneinstellgerät erlaubt in Verbindung mit dem Spezialobjektiv MACRO-ELMAR 1:4/100 mm das kontinuierliche Einstellen von Unendlich bis zum Abbildungsmaßstab 1:1. Auch die normalen LEICAFLEX-Objektive von 50 bis 180 mm Brennweite sind am Balgeneinstellgerät-R verwendbar. Der LEICAFLEX-Motor mit Spezialkamera LEICAFLEX SL-MOT bietet Bildgeschwindigkeiten von 3 bis 4 Bildern pro Sekunde.

Die Leicaflex SL kommt und hat ein exakt begrenztes selektives Messfeld für die Belichtungsmessung.

Das neue Fernglasmodell TRINOVID 7 x 42B ist ein taschengerechtes Nachtglas. Es ist nicht nur wegen seiner 6 mm großen Austrittspupille, sondern auch wegen seiner Handlichkeit besonders für den Jäger und Ornithologen interessant. Der lichtstarkste automatische Leitz-Kleinbildprojektor heißt PRADOVIT-COLOR 250. Er ist mit einer Halogen-Glühlampe 24 V/250 W und entsprechendem Großtransformator ausgestattet.

Der PRADO®-UNIVERSAL löst den bisherigen PRADO 250/500 ab. Er bietet erweiterte Ausbaumöglichkeiten, vereinfachte Bedienung und erhöhte Lichtleistung. Projektionsobjektive von 35 bis 300 mm und noch länger sind auswechselbar. Außerdem ist ein Ansatz für die Projektion von Dias im Mittelformat 6 x 6 cm erhältlich. Die Mikro-, Experimental- und Polarisationsvorsätze sind ebenfalls verwendbar.

Als Neuheit der photokina 1968 wird außerdem der PRADOVIT-COLOR in AUTO- FOCUS-Ausführung vorgestellt. Er stellt die Bildschärfe bei unterschiedlich gerahmten Dias automatisch nach.

1969

Leica lieferte für die NASA Apollo 11 ein speziell modifiziertes Monokular Trinovid 10 X 40, das als erstes optisches Gerät auf dem Mond zum Einsatz kam.

Zum Jahresende wird auch das Weitwinkelobjektiv SUMMICRON 1:2/35 mm zur LEICA in einer überarbeiteten Form vorgestellt. Es bietet vor allem eine noch kürzere Baulänge, ein verringertes Gewicht und eine sehr handliche, schwarz eloxierte Leichtmetallfassung. Am 1. März verstirbt unerwartet der jüngste der drei Geschäftsführer, der 54-jährige Günther Leitz.

1970

Leica stellt auf der Photokina das 800 mm Telechron f/6,3 Objektiv vor, das 1972 als 800 mm Telyt-S f/6,3 pünktlich zu den Olympischen Spielen in München auf den Markt kam . Das Objektiv wurde in den USA mit einem kostenlosen Volkswagen Fox verkauft! (Zumindest ist das das Gerücht. Die Wahrheit war, wenn Sie eine bestimmte Seriennummer (2500854) hätten, würden Sie den Volkswagen „gewinnen“). Der Verkaufspreis für das Objektiv in den USA betrug 1972 23.700 US-Dollar. Heute wird es bei eBay für rund 8.000 US-Dollar verkauft.

Besonders von Berufsfotografen wird das Schnellschußobjektiv TELYT 1:6,8/400 mm zur LEICA und zur LEICAFLEX begrüßt. Es hat einen neuartigen Einstellmechanismus für schnellste Schußbereitschaft.

Das Motto des Leitz-Standes auf der photokina 1970 lautet „Erlebnis perfekter Technik”. In zwei Multiprojektionsschauen arbeiten 66 automatische Projektoren. Das Nonstop- Kino zeigt superscharfe LEICINA-Tonfilme, 7 neue Objektive werden für das LEICAFLEX- System vorgestellt. Es sind drei Weitwinkelobjektive: das ELMARIT-R 1:2,8/28 mm als – Spezialobjektiv für Reportagen auf engem Raum, das lichtstarke SUMMICRON-R 1:2/35 mm für available-light-Fotografie und das verschiebbare PA-CURTAGON®-R 1:4/35 mm, mit dem sich stürzende Linien und störender Vordergrund ohne optisches Verzerren ausgleichen lassen. Das SUMMICRON-R 1:2/90 mm fallt besonders durch seine hervorragende Leistung und seine kurze Baulänge von nur 61 mm auf. Im Bereich der langbrennweitigen Objektive stellt das neue TELYT-R 1:4/250 mm etwas Besonderes dar. Einen erheblichen Fortschritt der rechnenden Optik bedeutet das als Prototyp vorgestellte TELYT-S 1:6,3/800 mm. Es besteht aus drei miteinander verkitteten Linsen und weist nur zwei Glas- Luft-Flächen auf. Im werkseigenen Glaslabor wurden verschiedene Gläser mit extremen optischen Eigenschaften entwickelt, die gewissen Kristallen nahe kommen, ohne jedoch deren störende Eigenschaften zu besitzen. Dieses Spezialglas ist die Voraussetzung dafür, daß ein. dreilinsiges Objektiv der Brennweite 800 mm mit einer bisher unerreichten Abbildungsleistung geschaffen werden konnte. Infolge seines stark verringerten sekundären Spektrums verfügt es nicht nur über eine Korrektion von nahezu apochromatischer Güte, sondern bietet darüber hinaus eine optische Gesamtleistung, die den normalen Apochromaten sogar noch überlegen ist.

Da immer mehr Berufsfotografen zur LEICAFLEX SL MOT mit Motor greifen, wird \ neben einer sogenannten Tandemeinrichtung zum Anschluß von zwei Motor-Ausrüstungen verschiedenes Zubehör wie Stativhalter, Handgriff, Verbindungskabel und Fernauslöser vorgestellt.

Für den automatischen Kleinbildprojektör PRADOVIT COLOR werden elektronische Steuergeräte für Multiprojektionsanlagen in der praktischen Arbeit vorgeführt.

1971

Mit einem großen Neuheitenpaket überrascht die Ernst Leitz GmbH Wetzlar ihre ungezählten Anhänger in aller- Welt und darüber hinaus alle Fotobegeisterte, die das Gespür für optimale Qualität besitzen. Star unter den Neuheiten ist ohne Zweifel die LEICA M5. Als erste Messsucherkamera mit selektiver Lichtmessung durch das Objektiv setzt sie die Reihe der weltberühmten LEICA-Kameras fort. Besonders in schwarzer Ausführung besticht ihr Design durch das extravagante Oberflächenfinish der abriebfesten Schwarzverchromung. Die selektive Lichtmessung durch das Objektiv erlaubt mit der LEICA M5 außerordentlich exakte Belichtungsmessungen bis zu den langen Zeiten von 30 Sekunden.

Eine Filmkamera, die bei allem technischen Aufwand denkbar einfach zu bedienen ist, ist die LEICINA SUPER RT 1. Mit ihr wurde eine Filmkamera sowohl für die Automatikanhänger als auch für die Individualisten mit Profiambitionen geschaffen. Neben der automatischen Überblendungseinrichtung bietet sie als weitere Vorzüge 5 Bildgeschwindigkeiten einschließlich Zeitlupe und Zeitraffer, Langzeitbelichtungen bei Einzelbildern und über das elektronische Steuergerät vorprogrammierte Zeitraffer-Bildfolgen mit Einzelbildschaltung oder kurzen Szenen sowie Blitzlicht-Einzelaufnahmen.

Da sich das ein Jahr vorher vorgestellte Schnellschußobjektiv TELYT 1:6,8/400 mm wegen seiner einfachen Handhabung und hervorragenden Bildbrillanz großer Beliebtheit erfreut, wurde auch die noch längere Brennweite 560 mm auf diesen Einstellmechanismus umgestellt. Zum schnellen und zugleich exakten Scharfeinstellen wird das Vorderteil der ‘ . Objektivfassung in einer präzisen Parallelführung verschoben.

1972

Bereits Anfang des Jahres wird das MACRO-ELMAR-R 1:2,8/60 mm angekündigt. Es bringt eine äußerst wertvolle Erweiterung des Objektivprogramms der LEICAFLEX, weil es den häufigen Wunsch nach einem einfach zu handhabenden Objektiv mit sehr großem Einstellbereich erfüllt. Es umfaßt stufenlos die Objektentfernungen von Unendlich bis 27 cm bei einem Abbildungsmaßstab von 1:2. In der Grundausrüstung des Objektivs ist ein zusätzlicher Adapter enthalten, der den Bereich zwischen dem Abbildungsmaßstab 1:2 und 1:1 erschließt. Die vollautomatische Vorwahlspringblende bleibt auch bei Verwendung dieses Adapters wirksam.

Beginn der Zusammenarbeit zwischen Leitz Wetzlar und Wild Heerbrugg, einem 1921 in der Schweiz gegründeten Unternehmen, das verschiedene optische Instrumente herstellt, wie ua Vermessungsinstrumente, Mikroskope und Instrumente für die Photogrammetrie. Wild kaufte zunächst 25 % von Leitz.

Zur photokina 1972 präsentieren die Leitz-Werke in der PRADOVIT-Familie einen neuen preisgünstigen vollautomatischen Projektor, den PRA- DOVIT RC (remote control). Beim PRADOVIT RC wurde neben der optischen Leistung der leichten Handhabung besondere Bedeutung geschenkt. Alle Bedienungselemente liegen* griffgünstig auf einer Seite. Im Fernbedienungsteil ist ein Lichtzeiger gleich eingebaut.

Für den ambitionierten Filmamateur und den wissenschaftlichen und technischen Bereich eröffnet die Super 8 Filmkamera LEICINA SPECIAL vielfältige Möglichkeiten. Ihr charakteristisches Merkmal ist ein großes Wechselbajonett in Form des bewährten LEICA- Bajonetts für die Verwendung von LEICA- und – über einen Adapter – LEICAFLEX- Objektiven. Zum Programm der LEICINA SPECIAL gehören außerdem ein MACRO-CINEGON® 1:1,8/10 mm und ein Varioobjektiv OPTIVARON® 1:1,8/6-66 mm. Darüber hinaus können über entsprechende Adapterringe eine Vielzahl von Foto- und Kinoobjektiven verwendet werden. Durch das LEICA-Bajonett ist die LEICINA SPECIAL auch an Mikroskope und Endoskope ansetzbar.

1973

Zum 1. September stellen die Leitz-Werke die neue LEICA CL vor. Zwei einzigartige Kompaktkamera-Merkmale: selektive Lichtmessung durch das Objektiv und messuchergekuppelte Wechselobjektive machen sie zur vollkommenen Ausrüstung für den Fotografen, der eine vielseitige Kamera als ständigen Begleiter sucht. Trotz ihres kompakten Aufbaus behält die LEICA CL das volle Format 24 x 36 mm bei. Das 2-Objektiv-System der LEICA CL bietet mit dem SUMMICRON-C 1:2/40 mm ein Universal- bis Weitwinkelobjektiv und mit dem ELMAR-C 1:4/90 mm ein außerordentlich kompaktes Teleobjektiv. Diese Kombination entspricht ideal der überwiegenden Mehrzahl aller Aufnahmegelegenheiten. Weitere Einzelheiten sind: Anzeige der eingestellten Belichtungszeit im Sucher, Leuchtrahmen für 40, 50 und 90 mm Brennweite, CdS-Foto- widerstand zur Lichtmessung durch das Objektiv, automatischer Parallaxausgleich, senkrecht ablaufender Schlitzverschluss mit Zeiten von 1/2 bis 1/1000 sec.

Leica CL analog
Leica CL analog – © Horst K. Berghäuser

Das portugiesische Werk in Vila Nova de Famalico bei Porto nimmt die Produktion auf. Der Grund, warum Leica hier mit der Produktion begann, war die Möglichkeit, eine in Konkurs gegangene Präzisionsuhrenfabrik zu kaufen. Mit dem Kauf dieser Fabrik erwarben sie nicht nur eine Fabrik und Präzisionswerkzeuge, sondern auch eine Belegschaft (hauptsächlich Frauen), die Präzisionsarbeit verstand. Siehe weiter unten über das 40-jährige Jubiläum und die neue Fabrik in Portugal, die 2013 eröffnet wurde.

1974

Zur photokina 1974 erfahrt das LEICAFLEX-Programm weitere Verbesserungen. Die LEICAFLEX SL2 bietet einen erweiterten Meßbereich der selektiven Lichtmessung durch das Objektiv. Der Belichtungsmesser weist eine 8-fache Empfindlichkeit im Vergleich zur bisherigen LEICAFLEX SL auf.

Die Einstellscheibe des Suchers hat innerhalb des Mikroprismeneinstellringes einen zusätzlichen Schnittbildentfernungsmesser, vor allem bei kurzbrennweitigen Objektiven eine nützli-‚ che Einstellhilfe. Im Zubehörschuh ist ein Mittenkontakt eingebaut.

Drei neue Objektive runden das Programm der LEICAFLEX SL2 ab. Das Fisheye- ELMARIT-R 1:2,8/16 mm zeichnet das volle.Format 24 x 36 mm mit einem diagonalen Bildwinkel von 180° aus. Ein Drehring am Objektiv schwenkt über einen Filterrevolver eines von vier Filtern in den Lichtweg: gelb oder orange für Schwarz-weiß-Aufnahmen, hellblau (80 B) für Kunstlicht-Aufnahmen auf Tageslichtfilm und UVa für Farb- und Schwarzweiß-Aufnahmen. Das ELMARIT-R 1:2,8/24 mm füllt die Lücke zwischen dem Ultraweitwinkel-Objektiv 21 mm und dem Weitwinkel 28 mm. Das neue Objektiv hat mit der Entfernungseinstellung gekoppelte verschiebbare Linsenelemente, sogenannte floating elements. Die Schärfeleistung des ELMARIT-R 1:2,8/24 mm ist daher auch im Nahbereich hervorragend. Alle optischen Verstellungen des VARIO-ELMAR-R 1:4,5/80- 200 mm werden über einen breiten, griffigen Einstelltubus gesteuert: Brennweitenregelung durch axiale Verschiebung, Entfernungseinstellung durch Drehen. Das erleichtert die schnelle und bequeme Ausschnittsverstellung bei festem Kamerastandpunkt bzw. Perspektivensteuerung bei verschiedenen Entfernungen. Das VARIO-ELMAR-R besteht aus 14 Linsen, die eine Sechslinser-Hintergruppe, eine Fünflinsergruppe zur Brennweitenverstellung und eine Vordergruppe aus 3 Linsen zur Entfernungseinstellung bilden. Dieser Aufbau gewährt optimale Schärfe bei minimaler Abwanderung im ganzen Brennweitenbereich.

Im Programm der Ferngläser TRINOVID werden die Modelle 8 x 32 und 10 x 40 nun auch als B-Gläser und damit gleichermaßen für Normalsichtige und Brillenträger angeboten. Für alle Freunde der Diaprojektion im 110er Pocketformat stellt Leitz den PRADOVIT COLOR110 vor. Ein neu gerechnetes Projektionsobjektiv COLORPLAN1101:2,5/50 mm sorgt für eine optimale Wiedergabe.

1975

Die LEICA wird seit 50 Jahren in Serie gebaut. Zwei Spezialobjektive zur Erschließung fotografischer Grenzbereiche werden neu vorgestellt: Für die LEICAFLEX-Modelle das APO- TELYT-R 1:3,4/180 mm. In der Bild Wiedergabe übertrifft es alle bisherigen langbrennweitigen Foto-Objektive an Detailreichtum und Brillanz. Diese Leistung wurde durch hochbrechende Spezialgläser erreicht, deren optische Eigenschaften gewissen Kristallen ähneln, die aber ein stabileres Fertigungs- und Temperaturverhalten aufweisen. Für die Meßsucher-LEICAdas NOCTILUX l:l/50mm, das bereits bei voller Öffnung eine bisher nicht für möglich gehaltene Abbildungsqualität zeigt. Kaum sichtbare Strukturen und Farbunterschiede eines Motivs werden noch getrennt. Das NOCTILUX 1:1/50 mm ist das optimale Objektiv für extrem schwache Lichtverhältnisse, es ist aber auch als Universalobjektiv uneingeschränkt einsetzbar. Für die LEICAFLEX wird das ELMARIT-R 1:2,8/19 mm entwickelt. Die hohe Lichtstärke erweitert den Einsatzbereich dieses Ultraweitwinkelobjektivs beträchtlich. Hervorragend in Form und Funktion sind die neuen Compact-Ferngläser TRINOVID 8 x 20 C und 10 x 22 C. Sie sind nicht größer als eine Zigarettenschachtel und passen in jede Tasche.

1976

Zur Photokina werden zwei neue Kameras vorgestellt: Die Spiegelreflexkamera LEICA R3 electronic ist die erste LEICA mit elektronisch gesteuertem Verschluss. Sie hat eine einzigartige Belichtungsautomatik mit zwei umschaltbaren Messmethoden – mittenbetonte Großfeld-Integralmessung und Selektivmessung, bei der ein Bildteil gezielt angemessen werden kann. Die Verschlusszeitenautomatik mit Blenden Vorwahl steuert den LEITZ-COPAL-Verschluss, wobei die von der Automatik gebildete Belichtungszeit und die eingestellte Objektivblende im Sucher angezeigt werden.

Leica Geschichte: Leica-R3
Leica R3 – © Horst K. Berghäuser

Das neu entwickelte sehr kompakte Standard-Objektiv SUMMICRON-R 1:2/50 mm übertrifft in seiner Gesamtleistung noch das frühere Objektiv gleichen Namens. Trotz der kurzen Bauweise ist die Gegenlichtblende ausziehbar eingebaut.

Die klassische Meßsucher-Kamera LEICA M 4-2 ist als Motorkamera konzipiert. Mit dem Motor-Winder M 4-2 können bei motorischem Verschlußaufzug und Filmtransport bis zu zwei Aufnahmen pro Sekunde gemacht werden.

Als Nachfolger des Projektors PRADO VIT RC erscheint der PR ADO VIT R 150. Er kann mit fünf Wechselobjektiven von 50 bis 150 mm Brennweite ausgerüstet werden. Das Spitzenmodell der PRADOVIT-Reihe ist der neue PRADOVIT C. Er projiziert ohne störende Dunkelpause. Dies wird mit einer neuen Diawechseleinrichtung erreicht, die mit einer zweiteiligen, symmetrisch schließenden Blende gekuppelt ist. Das Autofocus-System beim PRADOVIT CA verwendet Silizium-Elemente mit großer Empfindlichkeit und dadurch außerordentlich kurzer Ansprechzeit.

Die Leica R3 ist da, eine Spiegelreflexkamera mit Zeitautomatik. Eine erste Kooperation mit Minolta. Gefertigt überwiegend in Portugal.

1977

Neu gerechnet wurde das Objektiv SUMMICRON-R 1:2/35 mm zur Spiegelreflex-LEICA. Es wurde in der Gesamtkorrektion für Aufnahmen bei offener Blende und im Nahbereich verbessert und hat jetzt eine eingebaute, ausziehbare Gegenlichtblende und damit eine sehr kompakte Bauweise. Das LEITZ-Zweigwerk in Midland, Ontario (Kanada) besteht 25 Jahre.

1978

Auf der photokina wird die LEICA R3-MOT vorgestellt. Der Motor-Winder R3 schafft Bildgeschwindigkeiten bis zu 2 Auslösungen pro Sekunde. Er läuft äußerst leise und ist unkompliziert in der Handhabung. Das integrierte Batterie/Akkugehäuse ist in Sekundenschnelle austauschbar.

Eine besondere Delikatesse ist das Steuergerät RC LEICA R. Mit dieser kompakten Steuereinheit lassen sich Handauslösungen und automatische Auslöseintervalle zwischen 0,5 Sekunden und 10 Minuten programmieren. Nach jeder Auslösung erfolgt über eine Digitalanzeige die Rückmeldung von der Kamera.

Zur photokina erscheinen drei neue Objektive:

Das hochlichtstarke kompakte SUMMILUX-R 1:1,4/50 mm hat schon bei voller Öffnung eine überragende Gesamtleistung. Die ausziehbare Gegenlichtblende ist fest eingebaut.

Ein Objektiv mit besonderer Stärke im Abbildungsmaßstab von 1:5 bis 1:10 ist das MACRO-ELMAR-R 1:4/100 mm. Es ist für Landschafts-, Porträt- und Nahaufnahmen vielseitig einsetzbar.

Das VARIO-ELMAR-R 1:4,5/75-200 mm löst das bisherige VARIO-ELMAR-R 1:4,5/ 80-200 mm ab.

Mit fortschrittlicher Technik und modernem Design präsentiert sich das Vergrößerungsgerät FOCOMAT V35 AUTOFOCUS für Farbe und schwarz-weiß. Es ist nach modernsten bedienungstechnischen Gesichtspunkten konstruiert und auf höchste optische Leistung ausgelegt. Die Scharfeinsteil-Automatik reicht von der 3-fachen bis zur 16- fachen Vergrößerung. Das neue Vergrößerungsobjektiv WA-FOCOTAR 1:2,8/40 mm sorgt für unübertroffene Wiedergabe. Voll in den Beleuchtungskopf integriert ist die Filtereinheit für Farbvergrößerungen. Sie ist bei Schwarzweiß-Vergrößerungen mit wenigen Handgriffen gegen das Schwarzweiß-Modul mit schwenkbarem Rotfilter austauschbar. Als Zubehör gibt es die Belichtungszeitschaltuhr FOCOTIMER und den elektronischen Belichtungsmeßautomaten FOCOMETER.

Den PRADOVIT R150 gibt es jetzt mit Autofocuseinrichtung als PRADOVIT RA 150. Eine Ergänzung des PRADOVIT-Programms ist der PRADOVIT A mit eingebautem Magazinrückholer für die Endlosprojektion.

Ebenfalls neu sind die Überblendsteuergeräte D.U. 24 A und D.U. 24 M. Sie steuern das stufenlose Überblenden von Dias mit je 2 PRADOVIT-Projektoren. Das D.U. 24 A bietet zusätzlich die Aufzeichnungsmöglichkeit für Kassette und Tonband.

1979

Am 1. November dieses Jahres würde Oskar Bamack, der Erfinder der LEICA, seinen 100. Geburtstag begehen.

LEITZ bringt drei neue Objektive für Meßsucher-Kameras der Serie M heraus:

Die Weitwinkelobjektive ELMARIT-M 1:2,8/28 mm und SUMMICRON-M 1:2/35 mm sowie das Standard-Objektiv SUMMICRON-M 1:2/50 mm. Sie zeichnen sich durch optimale Korrektion und hervorragende Kontrast- und Schärfeleistung aus.

Leica-Summicron M 35mm king of bokeh
Leica-Summicron M 35mm, „King of Bokeh“ genannt. Gebaut von 1979 bis 1996 – © Horst K. Berghäuser

Das ELMARIT-R 1:2,8/35 mm ist jetzt ebenfalls in Kompaktausführung mit ausziehbar eingebauter Gegenlichtblende lieferbar. Die LEITZ-Ferngläser TRINOVID 7 x 42 B, 8 x 40 B und 10 x 40 B werden als BA- Modelle mit grüner Gummiarmierung vorgestellt.

1980

Zur photokina wird ein umfangreiches Neuheitenpaket vorgestellt.

Die LEICA R4 ist ein Mehrfachautomat, bei dem die bewährten Belichtungsmessmethoden integral und selektiv mit den Betriebsarten Zeit-, Blenden- und Programm-Automatik sowie manueller Einstellung kombiniert sind. Auswechselbare Einstellscheiben und ansetzbare motorische Antriebe machen sie noch vielseitiger. Der Motor-Winder schafft bis zu 2, der Motor-Drive bis zu 4 Bilder pro Sekunde.

Leica R4 mit Summicron 50mm
Leica R4 Leica R4 Kamera: 1980-1986 – © Horst K. Berghäuser

Bei den LEICA R-Objektiven gibt es interessante Neuheiten: Das SUPER-ELMAR-R 1:3,5/

15 mm mit 110° Bildwinkel und einer kürzesten Einstellentfernung von 16 cm, das SUMM1- LUX-R 1:1,4/80 mm mit neuen, hochbrechenden Leitz-Gläsern, die langen Brennweiten TELYT-R 1:4/250 mm und TELYT-R 1:4,8/350 mm mit verkürztem Fokussierhub und das MR-TELYT-R 1:8/500 mm, ein Spiegellinsen-Objektiv mit einem Einstellbereich von Unendlich bis 4 m.

Der Extender-R 2x besteht aus einem aufwendigen optischen System und verdoppelt die Brennweite der LEICA R-Objektive bei hervorragender Abbildungsleistung. Der Macro- Adapter-R läßt sich jetzt an allen LEICA-R-Objektiven einsetzen.

Die Meßsucher-Kamera LEICA M4-P löst die M4-2 ab. In den Sucher lassen sich jetzt Leuchtrahmen für sechs Brennweiten einspiegeln. Der ansetzbare Motor-Winder schafft bis zu 3 Bilder pro Sekunde.

Bei den LEICA M-Objektiven gibt es drei Neukonstruktionen: Das ELMAR1T-M 1:2,8/21 mm, das hochlichtstarke SUMMILUX-M 1:1,4/75 mm und das SUMMICRON-M 1:2/90 mm, das kleiner und 250 g leichter als sein Vorgänger ist.

Das Programm der Projektoren PRADOVIT wird mit den neuen CF-Objektiven von 90,120 und 150 mm Brennweite für die Projektion von ungeglasten Dias optimiert.

Für das Vergrößerungsgerät FOCOM AT V 35 AUTOFOCUS gibt es das VARIOCONTRAST-

Modul zur Verarbeitung von Gradationswandelpapieren.

Auch die R4 wir in Kooperation mit Minolta gebaut und hat eine Zeit-, Blenden- und Programmautomatik. Sie wird die erfolgreichste Spiegelreflex von Leica.

1984

Die Leica M6 wurde mit internem Belichtungsmesser freigegeben und später die Leica M6 TTL mit lightmetering T durch der Linse. Dr. Werner Simon war 1984 Vorsitzender der fotografischen Abteilung von Leitz, und er war einer, der sich stark für die Leica M6 einsetzte, an die wahre Revolution des Gerätes glaubte, da er überzeugt war, dass es mit einem modernen Belichtungsmesser möglich wäre ein mutiges Statement im Markt für Leica. Von 1987 bis 1993 war er CEO von Leica.

Leica M6 titan
Leica M6 titan – © Horst K. Berghäuser

1986

Gründung der Leica GmbH für Aktivitäten auf dem Fotomarkt.

1988

Das Werk der Leica Camera AG zieht von Wetzlar in die Oskar-Barnackstraße in Solms, nur 10-15 Autominuten von Wetzlar entfernt. Die Fabrik blieb hier, bis sie im April 2014 in das neu konzipierte und gebaute Werk in Wetzlar zurückzog.

1994

Die Maschinenabteilung der Leica Camera AG wird ausgegliedert und wird von einer lokalen Gesellschaft geführt, die vom ehemaligen Abteilungsleiter der Leica Camera AG geleitet wird. (Diese Firma tritt 1997 später bei Weller Feinwerktechnik (Präzisionsbohren für die Automobilindustrie) ein und übernimmt 2005 zusätzlich die Maschinenabteilung der Leica Microsystems GmbH in Weilburg. Aus diesem Grund wird Weller Feinwerktechnik ab 2019 im Leitz Park neben Leica Camera zu finden sind, wo sie maschinell gebohrte Metallteile für eine Reihe von Unternehmen herstellen, darunter die Leica Camera AG und Leitz Cine) und warum Dr. Andreas Kaufmann in deren Vorstand engagiert ist.

1996

Zum 1. April übernimmt Leica die Kamerasparte der Minox GmbH, Hersteller von Subminiatur- und Miniaturkameras.

Am 25. Juli 1996 wird die Leica Camera GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Jetzt heißt das Unternehmen Leica Camera AG.

Die Leica R8 35-mm-Filmkamera wurde auf der Photokina 1996 vorgestellt, nachdem sie seit 1990 in der Entwicklung war.

1998

Am 31. Dezember 1998 lief das Patent der Leica Camera AG für den Leica M-Bajonettanschluss aus und öffnete sich für Objektive von Drittanbietern mit Leica M-Bajonettanschluss.

2001

Die Leica Camera AG begann eine Zusammenarbeit mit Panasonic (Matsushita) und entwickelte Objektivdesigns für Panasonic Lumix-Kameras, Panasonic-Kameras und Panasonic-Videorecorder sowie einige der Panasonic-Projektoren (nur die mit der „Leica“ werden von Leica hergestellt). Die Kooperation umfasst auch die Koproduktion späterer Panasonic/Leica-„Zwillingskameras“ wie Leica Digilux, Leica D-Lux, Leica V-Lux. Einige wurden von Panasonic entwickelt und produziert, wobei eine Leica-Edition von Leica entworfen wurde, andere von Leica entwickelt und von Panasonic produziert (das Leica Digilux 2 ist ein solches).

2002

Andreas Kaufmann und seine beiden Brüder kaufen über die Familienholding ACM Projektentwicklung in Salzburg die Weller Feinwerktechnik in Wetzlar. 1994 übernahm Uwe Weller die Zerspanungssparte der Leica Camera AG, aus der die Weller Feinwerktechnik hervorging. (2005 wurde die Mechatronik-Sparte von Leica Microsystems in Weilburg in das Geschäft integriert, 2006 die Zerspanungs-Sparte der Zeiss-Hensoldt-Gruppe in Wetzlar).

Auf der Photokina wurde die Leica R9 vorgestellt. Ein paar Verbesserungen gegenüber der Leica R8.

2003

Andreas Kaufmann und seine beiden Brüder kaufen Via Optik in Wetzlar im Rahmen des strategischen Investments der Familie Kaufmann in die Wetzlarer Optikbranche. Via Optik wurde 1922 als Feinwerktechnik Wetzlar GmbH als Teil der Ernst Leitz GmbH als Zulieferer für mechanische Komponenten gegründet. 1965 stellten sie die lichtstarken Sucher für Spiegelreflexkameras her.

2004

Andreas Kaufmann und seine beiden Brüder kaufen 27,4% der Leica Camera AG über die ACM Projektentwicklung in Salzburg., Wien. Sie kennen die Leica-Leute bereits gut, da sie bereits eine Firma von der Leica Camera AG (Via Optik) gekauft haben und über eine andere (Weller Feinwerktechnik) Zulieferer sind.

Leica hat das digitale 10-MP-Rückteil Leica DMR für die Leica R8 und Leica R9 vorgestellt. Ein mit Kodak und Imacon entwickeltes Digitalrückteil, das das Filmrückteil/den Motor einer Leica R8/R9 ersetzen kann und daraus eine Digitalkamera macht.

2006

Die Leica Camera AG stellt auf der Photokina im September 2006 eine Reihe neuer Digitalkameras vor. Darunter die langjährig verbreitete Digitalkamera Leica M8:

Leica Geschichte: Leica M8
Leica M8 – © Horst K. Berghäuser

2007

CW Sonderoptik (später 2018 in Leitz Cine umbenannt) wird in Wetzlar von Andreas Kaufmann gegründet, um Summilux-C Cine Objektive zu entwickeln.

Leica stellt das Leica DMR Digitalrückteil für die Leica R8 und Leica R9 ein, da Imacon an Hasselblad verkauft wurde. Das digitale Rückteil wurde mit Kodak und Imacon hergestellt.

2008

Auf der Photokina 2008 stellte Leica die aktualisierte Leica M8 namens Leica M8.2 vor . Abgesehen von der neuen dunkleren schwarzen Lackierung, lederähnlichem „Vulcanite“-Leder-Finish und – auffälliger – dem schwarzen Leica-Punkt (bei der silbernen Edition der Kamera wurde der rote Punkt beibehalten; und man könnte tatsächlich auch die schwarze Kameraversion bestellen mit dem ‚originalen‘ roten Punkt) waren die Änderungen hauptsächlich in den Details Exterieur und Interieur zu finden:

Leica M8.2 silber / chrome
Leica M8.2 in silber – © Horst K. Berghäuser

Ein neuer Schlitzverschluss aus Metall, der das Verschlussgeräusch fast auf ein Flüstern reduziert , ein neues kratzfestes Saphirglas als Deckglas für den Bildschirm auf der Rückseite der Kamera, ein „S“-Schnappschussmodus (wo die Kamera alles entscheidet außer Blende und Fokus) sowie ein neues Kompaktladegerät.

2009

Leica hat die Entwicklung der zukünftigen R10-Kamera eingestellt.

Die Leica M9 wird am 9. September 2009 um 9:09 Uhr in New York bestätigt.

Leica M9
Leica M9 – © Horst K. Berghäuser

2012

Die Welt der Fotografie wird wieder schwarz/weiß, Leica bringt die weltweit erste digitale Schwarzweiß-Kamera auf den Markt, die Leica M Monochrom. Sie hat einen Vollformatsensor wie die M9 mit 18,5 Megapixel.

Leica M Monochrom CCD mit Summicron Objektiven
Leica M Monochrom CCD mit Summicron Objektiven – © Horst K. Berghäuser

Weiterhin wird die Leica M (Typ 240) vorgestellt. Mit einem neuen CMOS-Bildsensor (24 MP) und der ersten Live-View Möglichkeit bei einer M, ein Meilenstein.

Meine Leica M240 mit Summicron 35mm
Meine Leica M240 mit Summicron 35mm

2014

Mit der T (Typ 701) stellt Leica ein neues spiegelloses Kamerasystem vor. Mit einem APS-C-Sensor hat sie 16,5 MP. Das hier verwendete Bajonett für die Objektive wird in Zukunft das L Mount für die SL Serie werden.

2015

Die Leica Q (Typ 116) ist die erste digitale Kompaktkamera von Leica mit einem Vollformatsensor (24MP). Sie hat ein fest verbautes lichtstarkes Summilux Objektiv in ƒ1,7 / 28mm, mit Crop-Funktion auf 35, 50 und 75mm.

Leica Q (Typ 116)
Leica Q (Typ 116) – © Horst K. Berghäuser

Ebenfalls in diesem Jahr kommt die Leica SL (Typ 601) als erste spiegellose Vollformatkamera von Leica mit dem o.g. L-Bajonett. Der Sensor hat 24 MP, die Kamera kann Videos in 4K-Auflösung aufnehmen.

Leica SL Typ 601
Leica SL (Typ 601) – © Horst K. Berghäuser

2016

Die Leica-Sofort kommt und wird begeistert begrüßt. Eine Sofortbildkamera wie früher.

2017

Ein weiterer Meilenstein. Leica bringt die M10 auf den Markt mit 24 MP

2019

2020

Die Auflösung erhöht sich mit dem Erscheinen der Leica M10-R auf 40 Megapixel. Und auch eine neue M-Monocrom wird vorgestellt.

Leica M10 R mit Summicron-M 35mm aus 1991
Leica M10 R mit Summicron-M 35mm aus 1991 – © Horst K. Berghäuser

2022

Jetzt sind es schon, nur zwei Jahr später, 60 Megapixel mit der Leica M11. Und das ohne den klassischen Bodendeckel.

Leica M11 mit APO Summicron 50 mm
Leica M11 mit APO Summicron 50 mm – © Horst K. Berghäuser

Quellen, Literatur und Verweise

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