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Compur-Leica (Modell B): gebaut 1926-1930

Compur-Leica

1926 brachte Leitz die Compur-Leica mit ELMAR und Compur-Verschluss anstelle des üblichen Schlitzverschlusses auf den Markt. Es ist heute schwierig, mit Bestimmtheit die Gründe zu nennen, die für diese Entscheidung ausschlaggebend waren. Es ist möglich, dass man ein Modell mit den langen Verschlusszeiten anbieten wollte oder dass die Kunden dem neuartigen Schlitzverschluss mißtrauten oder dass man auch ein preisgünstigeres Modell im Angebot haben wollte (die Compur-Leica kostete RM 196 anstelle von RM 220 für die Leica I).

Die Varianten der Compur-Leica

Die Compur-LEICA wurde in zwei Varianten gefertigt: Die erste (1926-1929) mit den Seriennummern 5.701 bis 6.300 und 13.101 bis 13.139 hatte einen Compur-Verschluss mit (kleinen) Einstellscheiben. Eine Scheibe diente zur Einstellung der Verschlusszeiten von 1 s bis 1/300 s, die andere hatte die drei Stellungen Z, D und M für (Lang-)Zeitaufnahmen, Dauerbelichtungen und Momentaufnahmen. Zwei Hebel dienten zum Spannen und Auslösen des Verschlusses. Der Verschluss mußte manuell gespannt werden und war nicht mit dem Filmtransport gekuppelt. Das Bedienen der Hebel und Einstellscheiben konnte die Fokussierung erschweren. Dieser Ausführung der LEICA B war nur wenig Erfolg beschieden.

Compur-Leica: das zweite Modell

Compur-Leica: das zweite Modell mit Einstellring
Compur-Leica: das zweite Modell mit Einstellring

Das zweite Modell – mit einem (großen) Einstellring – wurde in den Jahren 1929 und 1930 gebaut. Der neue Compur-Verschluß hatte einen gerändelten Einstellring auf der Objektivfassung für folgende Verschlusszeiten: 1 sec., 1/2 sec., 1/5 sec., 1/10 sec., 1/25 sec.,1/50 sec., 1/100 sec. und 1/300 sec. sowie die Zeitaufnahmen T und B.

Nach den Verzeichnissen der Seriennummern wurden insgesamt 1.481 Compur-Leicas gebaut, davon 639 der ersten Ausführung mit Einstellscheiben. Die zweite Ausführung der Compur-Leica wurde in kleinen Auflagen mit Seriennummeen zwischen 13.140 und 51.715 hergestellt.

Abgesehen vom Verschluss waren beide Ausführungen weitgehend gleich; von der LEICA I unterschieden sie sich dadurch, daß sich bei ihnen das Bildzählwerk an der Stelle des Gehäusedeckels befand, wo bei der LEICA I die Einstellscheibe für die Verschlusszeiten angeordnet war. Der Filmtransportknopf war einfacher und dem Rückspulknopf ähnlich. Das Objektiv ELMAR wurde zur Verwendung mit dem Compur-Verschluss auch an andere Kamerahersteller geliefert. Der Auslöserknopf war pilzförmig, und wie man auf Abbildungen erkennen kann, kam bei der zweiten Ausführung ein quadratischer Zubehörschuh anstelle des früheren runden zur Verwendung.

Der Code für die Compur-LEICA war LECUR; mit der Tasche ETROS erhielt sie die Bezeichnung LECOM.

Quellen, Literatur und Verweise

  • © Leica die ersten sechzig Jahre
  • Wikipedia
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